Helden haben spitze Zähne.


Diesen Roman habe ich geschrieben während er mir durch den Kopf schoss.

Man kann sagen eine Gedankenspielerei die ich niederschrieb um sie aus meinen Kopf zu bekommen.

Während ich schrieb entfaltete er sich weiter und weiter, und ich nahm mir ein Beispiel an jene Bücher die ich zuvor las.

Ich verband Ideen, Erinnerungen an Geschichten und gelesene Fantasy miteinander und bastelte sie zu diesem fast 50 Seiten langen Roman.

Er mag an einigen Stellen abstrakt wirken, oder sogar lächerlich für den ein oder anderen Leser, auch mögen einige Szenen nicht ganz Jugendfrei sein.

Bei dem Thema Vampir, Krieg und Drama sollte man aber auch kein Kuschel - Hasi Flauschi Wauschi erwarten. 


Roman verfasst August 2018 in HF.

Darsteller: 

Liandra : eine adoptierte junge Frau , welche im Hause eines Blut-Trinkers dient.

Pedro : junger Stallbursche, Botenjunge und Tagelöhner, angeheuert um den Keller des Herrn zu bewachen während Kriegszeiten.

Heinrich: Bediensteter des Herrn, während seines Aufenthaltes in der Stadt, Bote der Trinker.

Marie, Josephine, Lucinda = Hausdamen des Herrn in der Villa

Esma : Betraute und Versorgerin des Herrn

Gerald: Hausdiener und Vertrauter des Herrn

Betraute : Menschen die ihr Blut im Austausch für Etwas den Trinkern opferten. Sie wussten grob was ihre Herren waren, verpflichteten sich Stillschweigen und sorgten dafür das ihre Herren nicht auffielen und stehts vor Gefahren gewarnt wurden. Betraute waren oft die Geliebten , Mätressen und Partner der Trinker , bis sie starben oder erkrankten. Ab einem gewissen Alter wurden sie entlassen und die Herren verschwanden in eine neue Gegend.

Franz : Des Herrn bester Freund seit etlichen Zeiten, Mitwohner in der Residenz in der Metropole und einer der 5 Wandernden  Trinker, welche zu dem engsten Freundeskreis zählen.

Jacob/i : Einer der besten Freunde des Hausherrn, einer der 5 reisenden Mitbewohner und wenigen alten Trinker.

Gigi : einer der ältesten Trinker der Stadt, Herscher über einen der größten und angesagtesten Clubs in der Metropole sehr einflussreich und für viele der Ansprechpartner und Vater für Ratschläge.

Gráda / Grada/ Grad / GD: der Name des Herrn, welchen nur enge Vertraute benutzten 

Esra: eine Elitekriegerin der alten Jahrhunderte


Die große alte Standuhr im unteren Flur schlug zum dritten Mal, in 15 Minuten würde sie das 12te Mal schlagen.

 

Sie eilte durch den Flur, kontrollierte alle Vorhänge,  stellte die Getränke bereit, dann eilte sie hinauf in das Dachgeschoss, wo ihr Meister lag und in wenigen Minuten erwachen würde.

 

Kaum öffnete sie die Tür, hörte sie das alles, übertönende Schlagen der Uhr, wie sie die letzte Stunde und zugleich den Anbruch der ersten Stunde des Tages verkündete.

 

Sie eilte zu dem großen Bett, welches mit dicken, schweren Vorhängen zu gehangen war.

Langsam begann sie die Vorhänge am Bett zusammen zu ziehen und zu schnüren.

 

Es war der letzte Tag, an dem ihr Meister, um diese Stunde mit ihr, zur selben Zeit wach sein würde.

Ab Morgen, würden noch Weitere, sie von ihrem Schlaf, in diesem sonst so ruhigen Haus, abhalten.

Die Sommersaison war vorüber und die Tage wurden kürzer, was bedeutete, das die alten Bewohner des Hauses, aus ihrem Sommerdomizil zurückkehren würden.

 

Ein leichtes Knarren lies sie aus ihren Gedanken erwachen und sich beeilen. 

Ein kurzer Check dann war sie bereit.

Die Fenster waren verhangen, die Tür geschlossen, die Vorhänge des Bettes zurück gezogen.

 

Demütig, mit gesengtem Kopf, stand sie, mit dem Morgenmantel ihres Meisters in ihren Händen, neben dem Bett.  

 

"Guten Morgen Liandra, alles wie gewohnt ? "  Sie nickte, ohne ihn anzusehen.

Er lies sein Nachtgewand zu Boden fallen, schlüpfte in den von ihr dagereichten Morgenmantel, verschnürrte ihn, musterte sie kurz, dann ging er zum Fenster.

 

Eilig hob sie sein Nachtgewand auf und legte es in den Wäschekorb.

Er trug nie ein Kleidungsstück länger als einen Tag, legte penibel Wert auf sein Äußeres und Sauberkeit.

Sie war die einzigste Arbeitskraft im Hause, die auch hier wohnte, sie hätte auch keine andere Wahl, immerhin war er ihr Meister, ihr Retter und zugleich ihr Wohltäter.

 

Sie hatte nie die Wahl, hätte sie eine gehabt, wäre sie nun nicht mehr am Leben......

 

"Sind die Getränke bereit? " Sie nickte erneut.

"Die Gemächer gereinigt?" Sie nickte wieder.

 

Er räusperte sich kurz, musterte sie eindringlich, während sie mit geneigtem Kopf neben dem Bett stand.

Sie war ihm heute zu ruhig, irgend etwas stimmte nicht.

 

"Komm her..", forderte er sie leise auf.

Sie verkrampfte für den Bruchteil einer Sekunde, und lief dann zu ihm.

Sie sah seine roten Hausschuhe, in die er zuvor geschlüpft war, das einzigste Kleidungsstück,

welches er nie änderte, und von ihr penibel sauber gehalten werden musste.

 

Er griff nach ihrem Arm und zog sie zu sich.

Sie fiehl gegen seine Brust, und stützte sich leicht mit den Händen dagegen ab.

 

Er war kühler als ein Mensch, und doch schoss ihr das Blut durch die Adern, bei jeder Berührung.

Sanft strich er ihr Haar nach hinten, roch an ihnen, schmunzelte kurz, dann strich er mit seinen Finger über ihren Hals, der blauen, kaum sichtbaren Linie entlang. 

Sie hielt den Atem an, schluckte kurz, während sie die Augen geschlossen hielt.

Sein Nagel fuhr sanft über ihre zarte Haut grade stark genug um eine gerötete Spur auf ihrer Haut zu hinterlassen.

 

Er lauschte dem schneller werdenden Herzschlags Liandras.

 

Badumm, badumm, badumm, wie eine kleine Lock, welche über Schienen ratterte, dachte er

Ein Grinsen huschte über seine Lippen, unbekümmert fuhr er mit seinem Spiel fort.

Seine Finger glitten tiefer, über ihre Schulter, den Arm entlang, und auch hier hinterließ er nur einen zarten Rose farbenden Strich auf ihrer sonst so blassen Haut.

 

Sie war jederzeit darauf gefasst, das er seinen Mund an ihre warme Haut pressen würde, und seine Zähne sie durchstechen würden, wie sie es schon sooft getan hatten in den letzten Jahren.

Doch nichts dergleichen geschah, stattdessen fuhr er mit seinem `Spiel´fort.

 

Seine Finger glitten über ihren Rücken, über ihre Hüfte hinab, bis sie ihren Oberschenkel berührten.

Sie verkrampfte sich leicht, und versuchte weiter zu atmen.

Er lachte kurz auf, dann umfasste er ihre Oberschenkel und hob sie hoch,  er trug sie zu seinem Bett und lies sie darauf vorsichtig nieder.

 

"Meister ..." flüsterte sie leise.

Er grinste wieder.

"Hast du deine Stimme wieder ? Und ich dachte schon du wärst stumm geworden"

"Meister was ..."  Er legte ihr einen Finger auf die Lippen, dann glitt er mit seinem Kopf hinab bis er an ihren Oberschenkeln ankam.

Sie war frisch gebadet, der Duft von Blumen strömte ihn in die Nase und er hielt kurz inne.

 

Er schob ihr langes Kleid hoch, entblößte ihre blassen Beine, weich, warm, und so hell das man glauben mag sie sei nie unter die Sonne gegangen.

 

Er leckte sich über die Lippen, seine Augen wurden gieriger.

Ein paar leichte Handbewegungen und ihr Strumpf glitt an ihrem Bein hinunter zu ihrem Knöchel.

 

Sie wollte etwas sagen, aber wusste nicht was, er war noch nie so forsch gewesen, und hatte noch nie diese Stellen berührt, ihr Herz begann erneut zu rasen.

Seine Finger strichen von ihrem Knöchel hinauf zu der Wade, weiter hinauf zu ihrem Knie, an welchem kleine Narben an die düstere Vergangenheit aus Kindheitstagen erinnerten.

 

Zart strich er darüber, dann wanderte er weiter, seine Hand berührte ihren Oberschenkel, und zeichnete eine Linie auf ihrer Haut entlang.

"Meister.. ich ..." Japste sie, doch er hielt ihr wieder einen Finger auf die Lippen.

Dann hielt er inne, sie spürte das er sich bereit machte, und griff in das Lacken.

 

Seine kalten Lippen berührten sanft ihren Oberschenkel, er hielt ihr Bein leicht zur Seite, sie spürte wie die Haut an den Stellen wo er sie mit seinen kalten Lippen berührte, taub wurde, dann folgte ein kurzer Druck.

 

Liandra schloss die Augen, und legte ihren Arm darüber, nichts sehen, nichts spüren, waren wichtige Grundregeln, welche sie all die Jahre am Leben hielten, ungeachtet der Ereignisse, welche sie neben diesem Mann durchlebt hatte.

 

Das Ziehen, war zuerst sanft, dann wurde es stärker, der  Schmerz war kaum zu spüren, während die kalten Lippen sich fest auf ihren Oberschenkel pressten und keinen einzigen Tropfen entkommen ließen.

Es dauerte, länger als sonst, wie es schien.

 

Das laute Schlagen der Uhr aus dem unteren Flur kam in diesem Raum kaum noch an, und so konnte sie nicht sagen wie lang sie in dieser Haltung, denn Stellung wagte sie es nicht zu nennen, ohne dabei rot zu werden, verbrachten.

 

Es fühlte sich für sie wie eine Ewigkeit an und doch waren es nur wenige Sekunden, welche er an ihrer Haut verbrachte und die für ihn so kostbare Flüssigkeit entnahm.

Er leckte über die Wunde, welche er ihr zugefügt hatte, und verschloss sie so langsam.

 

Noch immer eine Hand auf ihrem Oberschenkel, sank er zurück auf die Knie, neben dem Bett und legte sein Kopf auf das Lacken.

Sie fühlte sich benommen, er musste wohl zuviel genommen haben.

 

"Meister ?..." 

"Geb mir ein wenig Zeit...." hauchte er leise und blieb in dieser Position.

Sie blickte zur Seite und sah wie er dort neben dem Bett kniete, seine schulterlangen weißen Haare , verteilten sich über das Lacken und wirkten wie eine Haube die sein Gesicht halb verbarg.

Sie hob ihre  Hand und legte sie vorsichtig auf seinen Kopf, dann strich sie die Haare vorsichtig zur Seite.

 

Das Schuldgefühl das ihn jedesmal überkam, wenn er von ihr trank, hatte sich in all den Jahren nicht verringert, und doch wirkte es jedesmal, als wenn er es gern tat.

Er griff nach ihrer Hand und legte sie gegen seine kalte, langsam wärmer werdende Wange.

Ihre Augen wurden schwer, und sie schlief ein.

Irgendwann, erhob er sich, blickte auf sie und untersuchte die Wunde an ihren Oberschenkel, welche sich langsam verschlossen hatte.

 

Ein paar gezielte Handgriffe in seinem Nachttisch, dann an ihrem Bein und ein geschickt, gewickelter Verband umschloss die Wunde und ihren Oberschenkel.

Vorsichtig hob er sie hoch und trug sie in ihre kleine Kammer, direkt neben seinem Raum lag.

 

Es war ein kleiner Raum, im Vergleich zu dem Seinen, dennoch teilten sie sich ein gemeinsames großräumiges Bad , welches von beiden Seiten und somit ihren Räumen, begehen werden konnte.

 

Behutsam legte er sie auf das Bett dann begann er mit der ihm so vertrauten Routine, wechselte ihr Tageskleid gegen das schlichte Nachthemd und bettete sie in die weichen Kissen.

 

Viele Jahre hatte er diese Prozedere schon hinter sich gebracht, er hatte sie aufgelesen, da war sie kaum höher als sein Knie, ein  Knirps in zerrissenen Kleidern mit Dreck an den Wangen....

 

 

**** Rückblick****

 

 

Während er durch die Ruinen der Stadt mit seinem Gehstock, in der linken Hand,und die Rechte in seinem Mantel, durch die kalten nassen Pflastersteine schritt, traf er das erste Mal auf dieses kleine, zerbrechliche, jämmerlich aussehende Wesen.

 

 

Die Häuser waren zum großen Teil nur noch ein Haufen Steine mit zerbrochenen Balken und Holzresten.

Der starke, anhaltende Regen, hatte jeden Brand gelöscht und so ein Ausbreiten des Feuers verhindert, jedoch führte der kalte, alles ertrinkende Regen zu neuen Katastrophen, wie die Epidemien, und jene die von all dem Massaker verschont geblieben waren, wurden nun von Krankheiten und Hungersnot heim gesucht. 

 

Er hatte viele Geschäfte verloren, durch diese Wochen der Machtreibereien.

Niemand würde ihn entschädigen, daher hatte er selbst Leute angeheuert, welche dem ein Ende setzen würden, und es auch taten.

 

Der plötzliche Tot des Diktators, welcher Wochenlang, die Länder mit seinem Krieg und den Unterdrückungen vernichtet hatte, war nun nicht mehr, als Jene, Die er einst so verachtet hatte. 

Ein Stück verrottetes Fleisch auf einem Holzspieß, inmitten der Trümmern, seiner so begehrten Stadt.

 

Nachdem der Krieg, welcher nur wenige Wochen anhielt, aber noch Jahrelang Spuren hinterlassen würde, endlich vorbei war, begutachteten die übrig gebliebenen Menschen, den tatsächlichen Schaden.

Sie hatten alles verloren, ihre Bleibe, ihre Ländereien, ihre Geschäfte.

Viele flohen in benachbarte Orte, ihr Land war kaum mehr etwas Wert, solang die Epidemien Einhalt hatten.

 

"Mein Herr, wir sollten uns hier nicht aufhalten, es ist .... " 

"Was? Nicht sauber? Nicht rein? Hätten wir früher eingegriffen, wäre all das Hier nicht passiert, und ich müsste nicht den Verlust von 5 Geschäften beklagen !" gab er zornig von sich.

"Verzeiht mein Herr, wie unachtsam von mir."

"Geh vor und hol die Kutsche, wir müssen uns übers Land zu meinem Domizil aufmachen, nachdem wir hier die nötigen Dinge erledigt haben, es wird auffallen, wenn wir die einzigst Gesunden sind, nach all Dem", er zog seine Handschuhe fester zum Handgelenk.

"Jawohl mein Herr, wie ihr wünscht".

 

Er blieb stehen und blickte sich die Trümmer seines einst so angesehenen Geschäftes an.

Bekleidung für die hohe Gesellschaft, edelste Stoffe, mit Perlen und sogar Edelsteinen Verziert....

Eine finsterer Blick breitet sich in seinem Gesicht aus.

 

Die Grundmauern standen noch, die Scheiben waren zersplittert, die darin liegende Ware, war zum großen Teil zerstört. 

Vorsichtig schob er, das nun vor dem Eingang hängende Schild, zur Seite und betrat sein Geschäft.

 

Staubig, teilweise verschüttet, teure, fast unbezahlbare Stoffballen, sicher in Kisten verwahrt, zierten die hintere Wand.

Sie schienen trotz all der Schäden in ihren Kisten gut aufgehoben zu sein.

Andere hatten da weniger Glück.

Kleider, erst wenige Wochen in der Mode, nun zerrissen und nicht mehr als Abfall, lagen unter Steine und Balken.

Die wenigsten Sachen hatten überlebt, aber diese würde sie retten können.

 

Er schob einige schwere Steine zur Seite, und öffnete eine Luke, an der Stelle wo einst ein großer Verkaufstresen stand.

Sie führte ihn in sein geheimes Lager.

Dort verschanzte sich ein Junge mit einer Pistole im Anschlag.

Er war schmutzig, sah ausgezerrt aus und hatte eine kleine, schwach flackernde Laterne neben sich.

"Pedro, wie ist die Lage"

" Herr !! " freudig legte er seine Pistole zur Seite und machte seinem Herrn platz.

 

Dieser schritt die steilen Stufen hinab in den Keller und sah sich um.

Die Kisten und Fässer hier waren unversehrt, auch schien der Raum kaum Schaden genommen zu haben.

Pedro, sein einzigst, menschlicher Angestellter, hatte sich hier bei den ersten Angriffen verschanzt und bewachte die Reichtümer seines Herrn.

 

Er sah in die Kisten und Fässer, schloss sie auf, musterte sie und verriegelte sie wieder.

Dann nickte er und lächelte Pedro freundlich zu.

 

Nachdem er alles gemustert hatte, griff in eine der Kisten holte einen prallen Beutel hervor und reichte ihm den verdreckten Jungen mit den großen leuchtenden Augen, dann klopfte er ihm dankend auf die Schulter.

Der Junge hatte hier unten einige Wochen verhaart und war wahrscheinlich nur Nachts kurz hervorgekommen um das nötigste zu verrichten. Seine Kleidung war verdreckt und wirklich angenehm roch er ebenfalls nicht.

Die wenigen Vorräte hier unten mussten ihn grade so am Leben gehalten haben.

 

"Geh und fange ein neues Leben an."

Pedro sah ihn fragend an, dann blickte er in den prallen kleinen Beutel und seine großen Augen begannen zu leuchten.

"Herr, was?.... "

"Diese Stadt wird viele Jahre brauchen, um wieder zu ihrem alten Selbst zurück zu finden, nimm das Geld und baue dir eine Zukunft auf, ich werde mein Geschäft verlegen vielleicht sogar beenden. Es wird Zeit die Welt zu sehen."

 

Pedro sah ihn an, dann wurde er traurig und obwohl es ihm nicht gestattet war, griff er nach der Hand seines Herrn und drückte sie fest.

"Habt vielen Dank mein Herr, und möge Gott euch schützen, wie ihr uns beschützt habt .." 

Dann nahm er seine Pistole und eile hinaus.

Der Junge würde diesen Tag, an dem sein Heimatort einem Steinhaufen glich, nie vergessen, der Geruch von verfaultem Fleisch, verbranntem Holz, die Leichen auf den Straßen und das Gejammer der Menschen, würden für immer ein Teil seines  Lebens bleiben.

Doch dank des kleinen Beutels in seinen Händen, war er in der Lage sich eine bessere Zukunft zu leisten, in Welcher all das Leid zur Vergangenheit gehören würde.

 

Während der reiche Mann, in seinem Geschäft die Schäden begutachtete, fuhren draußen 3 Kutschen vor.

Er stieg von dem Lärm gerufen, die Stufen hoch und klopfte sich den Staub vom Gehrock.

"Mein Herr, ich konnte lediglich 3 Kutschen besorgen"

"Das reicht fürs Erste, ladet alle Güter aus dem Laden, die noch intakt sind, in die Kutschen, ich will eine komplette Bestandsliste."

"Jawohl Herr, selbstverständlich"

Jede Kutsche war so groß das sie etliche Kisten und Stoffballen transportieren konnte.

 

Die Kutschen fuhren mehrmals durch die spärlich freigeräumten Straßen und brachten die Waren zum Anwesen des Herrn.

Als es Mittag wurde, war der Himmel noch immer von den dichten Wolken verhangen, ohne noch einen weiteren Tropfen zu verlieren als stumme Zeugen Dessen, was hier in den letzten Wochen geschehen war und in den nächsten Monaten geschehen würde.

 

 

 

****die erste Begegnung****

 

 

Während er vor den Trümmern stand und die umliegenden Häuser betrachtete, zupfte ihn etwas an seinem Mantel.

Erst kurz einmal, dann erneut zweimal, dieses Mal etwas stärker.

Er blickte zur Seite, und entdeckte ein winziges, dreckiges, in Lumpen gehülltes Kind.

Es blickte zu ihm auf, mit einem Finger im Mund, verheultem Gesicht und von Kopf bis Fuß mit Dreck und Staub bedeckt, auch einige vertrocknete Blutspuren waren zu erkennen.

 

Geschockt und angewidert zugleich, versuchte er das dreckige Bündel von sich zu stoßen, aber es hielt weiter an seinem Mantel fest.

Er griff in seine Tasche, holte ein paar Münzen hervor und reichte sie dem Kind.

Das Kind nahm es und lies seinen Mantel los. 

 

Erleichtert wandte er sich ab und hielt Ausschau nach seinen Kutschen.

Da spürte er erneut ein Ziehen an seinem Mantel.

Genervt drehte er sich um, und blickte zornig dann verdutzt auf das kleine Kind.

Es reichte ihm die Münzen, welcher er eben noch dem Kind geschenkt hatte.

Er hob eine Augenbraue und musterte das kleine, dreckige Ding.

Seine Augen waren klar und von all dem Geweine schimmerten sie glasig.

 

Er nahm zögerlich die Münzen, und musterte es.

Das kleine Ding zupfte erneut an seinem Mantel und deutete auf eine Gasse zwischen zwei zerfallenen Häusern.

Es zog ihn in die Richtung.

 

Langsam folgte er dem winzigen, fast stolpernden Schritten des Kindes, bis er in der Gasse endete, in welcher nun nur noch zerbrochen Krüge, Schutt und ..... entstellte Leichen lagen.

 

Der beißende Gestank lies jede sensible Nase abfallen.

Er zog sein Taschentuch hervor und hielt es vor seiner Nase, dann folgte er dem Kind weiter, angewidert von dem Gestank,  ständig nach Luft ringend.

Durch den Trümmern hindurch, dem immer wieder auf Etwas zeigendem winzigen Fingerchen.

 

Sie blieben vor einer entstellten Frau stehen.

Das kleine Bündel schlug sanft auf die Schultern der Frau und zeigte auf den Mann, es brabbelte irgendetwas, dann lief sie zu dem fassungslos, da stehenden Herrn und zeigte auf die Frau.

 

Sie war tot, warscheinlich schon einige Tage.

Sie hatte die selbe Haarfarbe wie die Strähnen die unter der Haube des Kindes hervorschauten.

Von Dreck besudelt, von Blut verfärbt, ein Bein abgetrennt, das andere unter den Trümmern.

Der Arm war unter sie gekrümmt als würde sie etwas festhalten...

 

Warscheinlich war sie bei der Flucht aus dem Haus, von den Trümmern erschlagen worden, ihre Armstellung lies darauf schließen das das Kind welches nun vor ihm stand, von ihr gehalten worden war.

Ihr anderer Arm war um ein weiteres Bündel geschlungen.

Nur mit Mühe erkannte er das dieses zweite Bündel, einst ein Leben in sich trug.

 

Sie hatten keine Chanze gehabt, mit zwei Kindern im Arm, und einem einstürzenden Haus über sich, hätte sie nie entkommen können.

Zum ersten Mal seit Langem, fühlte er das diese Welt und ihre Schicksale, oft mehr als nur grausam waren.

Das Bündel in ihrem Arm, das lebende Bündel welches sich über sie beugte und versuchte sie aufzuwecken...

Er schluckte, auch für ihn war das kein Anblick den er gewohnt war.

 

"Mein Herr,... Mein Herr wo seid ihr...?" 

Die Rufe seines Angestellte, rissen ihn aus der Schwermut, und ließen ihn zurück ins Tageslicht der Straße treten. 

"Heinrich?", er trat auf die breite, helle Straße, atmete ein paar mal ein dann machte er auf sich aufmerksam.

"Ah mein Herr, da seid ihr ja ..."

"Geh in die Gasse hinter uns, und such nach Überlebenden, finde Namen und bring sie mir "

"Mein Herr?!" Entsetzt sah dieser auf den dreckigen Mantel des Herrn, und dem kleinen Bündel, welches sich an ihm festhielt, dann aber wieder in die Gasse floh.

 

Heinrich rief zwei Helfer herbei und sie eilten in die Gasse in welcher das kleine Kind verschwand.

 

Einige Minuten später, lagen die Leichen einiger Erwachsener vor dem Haus, sauber nebeneinander aufgebahrt.

Auch das kleine Bündel, welches die Frau zuvor in den Armen hielt, und mit ihrem Leben vergeblich versucht hatte zu schützen, lag nun neben der Frau.

 

Das junge Kind blickte sich um, und erkannte das vor den anderen Straßen auch Menschen lagen.

Es ahnte nicht das die Helfer dabei waren, jeden Leichnam hinter den Häusern zu verbrennen und die Asche dann dort mit Kreuzen zu verscharen.

 

Der Herr seufzte, und blickte zu dem kleinen Kind, während die letzten und wertvollsten Kisten aus der Kammer geborgen und soeben verladen wurden.

Die letzte Kutsche, welche für ihn vorgesehen war, wartete am Ende des Konvois, sie war kleiner und prunkvoller als die Gepäck-kutschen und ließen so seinen Status noch deutlicher werden zwischen all den Trümmern.

Er schritt auf sie zu.

 

"Herr, was sollen wir mit ihr machen?" 

Ein kurzer Blick von ihm zur Seite, das kleine dreckige Kind stand wieder ratlos neben ihm, und hielt sich an seinem Mantel fest.

"Las los ", mahnte er es leise,  es schüttelte jedoch den Kopf und dicke Perlen große Tränen, rollten lautlos über seine Wangen.

Er packte sich an den Kopf, seufzte und griff mit einer Hand nach dem Nacken des Kindes.

 

Dann griff er fester in den Stoff, hob es hoch, wie einen winselnden Welpen, vor seinen Augen, blickte es ihn traurig an.

Dann setzte er es auf den Kutschbock und stieg in die Kutsche.

 

"Bringt es zum Anwesen" , gab er seufzend in Richtung Kutscher und schloss seine Tür.

"Jawohl Herr". Verblüfft über die Güte seines Herrn, wickelte Heinrich das kleine Kind in eine warme Decke, der Kutscher nahm es sicher hinter die schützende Wand, welche ihn von den Pferden trennte, sodass es nicht hinaus fallen konnte, dann fuhren sie los.

 

 

Im Anwesen angekommen, brachten die Angestellten die letzten Reste der Ware in den Keller. 

Das kleine Bündel, wurde unter entsetztem Gerufe, von der Haushälterin in Empfang genommen.

 

"Marie schnell, den Arzt, Josephine das Bad, Lucinda mach eine Suppe fertig!! "

 

Alles eilte umher, wie eine Scharr wilder Hühner.

 

Er ging in sein Arbeitszimmer, sein Butler half ihm aus dem Umhang und nahm ihn die Garderobe ab.

 

Ermattet lief er in das große Bad, in welchem durchweg, warmes Wasser in einem großen Becken floss.

Hier konnte er entspannen und den Tag noch einmal Revue passieren lassen.

Das laute Arbeiten seiner Angestellten drang nicht bis zu ihm hinab.

 

Die Geräusche der Stadt, die Sirenen, die Klageschreie der Menschen, all Das hallte noch immer laut in seinen Ohren.

"Mein Herr, wünscht ihr euer Dinner hier einzunehmen ? Oder möchtet ihr es auf eurem Zimmer ?" Fragte der Butler leise an der Tür.

 

"Bringt es in den Speisesaal", seufzte er, und strich sich mit der Hand die Haare aus dem Gesicht, dann stand er auf und lies sich von dem Butler ein Handtuch reichen.

 

Es war jedem verboten den Meister zu berühren, und so konnte er nur warten bis der Herr sich abgetrocknet hatte um ihn dann die frische Kleidung zu reichen.

Der Butler begleitete den Herrn, während dieser zu seinem Büro lief.

 

 

 

Eine halbe Stunde später, kam der Butler erneut zu seinem Büro und holte ihn zum nun servierten Essen.

Auf dem Weg zum unteren Speisesaal, informierte er ihn über den Stand der Dinge:

"Die Waren sind sicher verstaut, die Vorkommnisse haben einige Lehnsherren in die Stadt gelockt.

Das junge Mädchen, ist laut Doktor Luis, gesund, bis auf ein paar Prellungen und Schürfwunden, hat es das Unglück überlebt."

 

Er blieb stehen und sah den Butler an.

"Welches Mädchen?!" Natürlich ahnte er es, dennoch hatte er nicht nach der Information gefragt.

"Das kleine Waisenkind, welches Mein Herr in seiner Großherzigkeit gerettet hat, darf ich anmerken, das es in einem sehr schlechten Zustand war, und wahrscheinlich keinen weiteren Tag auf den Straßen überlebt hätte? Wahrscheinlich lag seine letzte Mahlzeit bereits einige Tage zurück .." Beklagte der Butler mitfühlend.

 

" Ich wusste nicht das es zur Angewohnheit geworden ist, mir Honig  zu schmieren"

"Verzeiht mein Herr, das war nicht ..."  eine Bewegung seiner Hand brachte ihn zum Schweigen.

Er wusste selbst nicht wieso er das kleine Ding mitgenommen hatte.

Da draußen hätten es Leute aufgenommen, vielleicht eine Frau, dir ihr Kind verloren hatte, oder irgend wer Anders.

Doch allein die Tatsache, das die Lehnsherren in der Stadt waren ...

 

Er würde sich die Tage nach jemanden für das Kind, das Mädchen, um schauen müssen.

 

Er trat in den Vorraum, eine Art Lounge, und sah dort das kleine Mädchen auf dem Sofa sitzen, die Haare braun, und nun frisch gewaschen und mit Schleifchen verziert.

Ein kleines, Knielanges Kleidchen mit kurzen Ärmeln und Rüschen, aus schlichtem Stoff, in einem schlichten schwarz mit weißen Verzierungen, hatte den Lumpen die sie zuvor Trug erlöst. 

Es trug keine Schuhe, statt dessen kleine weiße Söckchen.

 

Sein Blick ruhte auf das kleine Kind, welches mit ihren winzigen Fingern Bilder in einem Buch berührte.

Die Maids hatten noch einige Kindersachen aus den Vorräten seiner Waren retten können, jedoch waren keine Schuhe dabei gewesen.

 

Es blickte auf, sah ihn, ein kurzes aufleuchten in ihren Augen, dann rutschte sie von der Couch und lief auf ihn zu.

Sie war noch immer wackelig auf den Beinen, und musste zwischendurch anhalten.

Wie alt sie wohl war? 

Vielleicht 2, oder jünger? 

Alt genug um zu laufen, alt genug um zu begreifen das sie Hilfe brauchte, aber zu jung, um allein im Leben zu stehen, oder zu sprechen.

 

Er wandte sich ab, sie griff nach seinem Hosenbein.

Er sah kurz hinab, wieder hatte sie ihren Finger im Mund und sah ihn mit ihren großen, blauen Augen an.

Er lief langsam in den Speisesaal,während sie ihm mit ihrem tapsigen Schritten folgte.

Dann setzte er sich an seinen Platz, noch immer stand sie neben ihm.

Ihre großen Augen blickten auf den Tisch.

Er seufzte.

"Gerald, setz es auf ein Stuhl, bringt  Esma her !", zischte er.

"Jawohl mein Herr."

Die Bedinsteten tischte ihn Speisen vor, gossen ihm Wasser und Wein ein, dann verließen sie den Raum, hofften aber auf einen weiteren Befehl, welcher dem Kind ein kräftiges Mahl gab.

Doch der Befehl blieb aus.

Sie hatten dem Mädchen zuvor ein wenig Suppe gegeben, damit es wieder zu kräften kam, jedoch war sein Appetit recht gering gewesen.

 

 

Eine Weile später kam Esma, eine der Angestellten, in den Raum, sie gehörte zu den oberen Hausdamen war eine der wenigen Angestellten, welche den Raum des Herrn betreten durften.

Die anderen Angestellten wurden aus dem Raum geschickt, und die Türen verschlossen.

Esma sah verzückt auf das kleine Mädchen, welches gerade so auf den Tisch schauen konnte.

Sie sah ihren Herrn bittend an, und er nickte.

Zärtlich strich sie über seinen Kopf und lächelte ihm zu.

 

"Deinen Arm." Sie sah ihn an, dann das Kind.

"Hier mit dem Kind?"

Er nickte und grinste .

"Sie soll lernen, was sie sich eingebrockt hat ..." gab er herablassend fast schon spöttisch von sich.

 

Esma setzte sich auf ihren Stuhl neben dem Herrn, das kleine Mädchen rutschte von ihrem Stuhl hinunter und lief zu ihr.

Verzückt hob sie die Kleine hoch und setzte sie rücklings auf ihren Schoss.

Sie sahs mit dem Gesicht zu ihr, und schlang die Arme um sie, legte ihr kleines Köpfchen gegen ihre Brust und beobachtete den Herrn.

Er grinste, stand auf, fuhr mit seiner Hand über das Haar von Esma, dann ihren Hals entlang.

Esma schloss die Augen und hielt das kleine Kind mit den Armen fest.

Er roch an ihrem Haar, dann an ihrem Hals, sie streckte ihn, aber er fuhr weiter, dann griff er nach ihrem Arm, ein Druck auf ihn, lies die Adern darin stärker pochen.

 

Seine Augen funkelten, er sah das kleine Mädchen selbstgefällig grinsend an, dann zog er den Arm von Esma hinauf und beugte sich leicht vor.

Esma blickte zur Seite, drückte das Kind sanft an sich, dann stach er mit seinem Nagel in ihre Haut, sofort umschlossen seine Lippen die Wunde und er trank.

 

Der Schmerz, das Brennen und Ziehen, lies sie die Luft an halten.

Er hatte ihre Haut nicht betäubt, und in seiner abschreckenden Weise, sie so gestochen.

Das kleine Kind sah gebannt auf seinen Mund, dann zu ihrem Gesicht, sie biss sich auf die Lippen um die Tränen zu unterdrücken die der Schmerz hervor rief.

Es blickte wieder zu dem Mann, welcher an ihrem Arm saugte, sie verstand nicht wieso die Frau weinte und wieso der Mann sie am Arm berührte.

Er leckte über ihre Wunde, dann richtete er sich auf und leckte sich über die Lippen.

Ihr Blut war an seinen Mundwinkeln zu sehen.

 

Emotionslos blickte das Mädchen ihn an, sie verstand nicht was er dort tat, und ahnte nicht was er war.

Er blickte auf das Schmerz verzerrte Gesicht von Esma, seufzend strich er ihr über die Wange, dann küsste er zart ihr Haar.

"Du weist wieso ich das getan habe?"

Sie nickte, sie verstand, das er das Kind verschrecken wollte, Kindern fehlte es an Instinkten die sie schützen, würde es nachts in sein Gemach klettern, würde er es im Halbschlaf, ohne zu zögern aussaugen....,wenn nicht sogar direkt töten, es war klein und zerbrechlich.

 

Er hob Esma`s Kopf zu sich und gab ihr einen ausgiebigen, leidenschaftlichen Kuss, um sie zu besänftigen.

"Nun iss." er deutete auf das Mahl, das an seinem Platz war, und wusch sich an der Schale mit Wasser neben dem Fenster.

Sie zog die Teller zu sich und begann seine Portionen zu essen, sie gab auch dem Kind etwas, das sie klein geschnitten hatte.

So handhabten die Betrauten, wie sie sich nannten, es immer, sie aßen und tranken seine Speisen, wenn er von ihnen trank.

Er konnte natürlich auch solche Nahrung zu sich nehmen, jedoch war er nach einem Mahl von ihnen, den halben Tag so gesättigt das er sich zurück zog.

 

Nachdem sie fertig war, stellte sie das Geschirr auf den Waagen, rollte ihren Ärmel hinab und unterhielt sich noch ein wenig mit dem Herrn, bis dieser wieder in der Lage war, aufzustehen.

Das frische Blut, versetzte ihn jedesmal in eine Stase, aus welcher er erst nach Minuten wieder zu sich kam.

Vielleicht war es ein Rausch, sie wussten es nicht, dennoch war es an Ihnen , in dieser Zeit an seiner Seite zu bleiben und über ihn zu wachen. 

 

In wenigen Fällen, verlangte er noch mehr Blut und so kam es schon vor, das er den Ein, oder Anderen dadurch halb leer trank, bevor er gesättigt war.

Um solche Unfälle vorzubeugen, hatten sie strikte Auflagen, in welcher Reihenfolge sie ihm dienten, und immer Jemanden der auf Abruf an der Tür stand und im Notfall sein Blut anbot, um den Durst zu stillen, bevor der Betraute im Dienst Blutleer wurde.

 

 

 

Er stand auf, lief zur Lounge, während Esma das kleine, schlafende Mädchen hinter ihn her trug.

"Was habt ihr mit ihr vor Herr?"

"Ich werde sie morgen in die Stadt bringen und nach Verwandten ausschau halten, irgendwer wird schon wissen, wo sie hingehört, und wer sie aufnehmen kann".

Esma nickte nur traurig, sie hatte das kleine Äffchen, welches sich an sie klammerte, direkt in ihr Herz geschlossen.

Aber es war sicherer für sie, denn Kinderblut, welches rein und genährt war, rief eine große Lust für Wesen wie ihren Herrn hervor.

 

Sie war hier nicht sicher, noch war sie kränkelnd und unterernährt, ihr Blut nicht sauber genug, doch das würde sich in ein paar Monaten drastisch verändern, dann wäre sie die Versuchung pure für ihren Herrn.

Die Bilder wie er sie leer trank, blitzten in ihrem Kopf und der kalte Schauer lief ihr über den Rücken.

 

 

Am nächsten Morgen wachte er auf, etwas klammerte sich an ihn und sein Bett fühlte sich feucht an.

Er blickte um sich und entdeckte das kleine Mädchen in ihrem weißen Nachthemd, eng an ihn gekuschelt.

Seine Augen waren verweint, aber das führte nicht zu dem Nässegefühl unter ihm.

 

Er zog die Decke weg, und sah den Fleck auf seinen edlen Satin Bettlaken, noch bevor er es riechen konnte.

Geschockt packte er das Kind und warf es aus dem Bett.

Wie konnte Es, das wagen, erzürnt, sich selbst bremsend rief er nach seinem Butler.

"GERALD !!! " Sein Rufen tönte schneidend durchs Anwesen, die Angestellten zuckten zusammen.

 

Sofort eilten zwei Hausmädchen mit dem Butler zu dem Gemach.

Er stand am Fenster,halb bekleidet, noch immer fassungslos.

Warf sein Hemd quer durch den Raum auf dem hineintretenden Butler zu.

"Schaff es mir aus den Augen und verbrennt das Bett ! "

Knurrte er zornig, deutete auf das Bett und zeigte dann auf das müde, erschrockene,wimmernde, kleine Kind, dann verschwand er im Bad.

 

Der Butler sah auf das Bett, und entdeckte , den nassen Fleck.

Dann erst blickte er zu dem weinenden Kind, welches in der Ecke lag und sich verwirrt umblickte.

"Du kannst froh sein, das du noch lebst kleines Mädchen.." seufzte er .

 

Dann rief er die Hausmädchen herbei, die das Bett abdeckten und die benässten Lacken und Matratze entsorgten, wie befohlen, wurden sie in dem Hinterhof verbrannt.

 

Als er aus dem Bad kam, war das Bett neu bedeckt und frisch bezogen.

Das Kind war nicht mehr im Raum, ein angenehmer Duft von frischen Blumen, welcher von dem Straß am Fenster hinein wehte, überdeckte den penetranten Geruch.

 

 

 

Nachdem er seine Patroilie im Haus hinter sich hatte, machte er sich bereit für den Ausflug in die Stadt.

Eine der Betrauten setzte das Kind auf den Kutschbock, es hatte durch den Flug im Zimmer mehrer blaue Flecke bekommen, auch war der Oberarm verletzt worden.

Seine Schutzengel waren sehr stark, denn ein Kind von der Größe, hätte ohne Weiteres von seiner Kraft zerschmettert werden können, wahrscheinlich hatte er sich besser unter Kontrolle, als er dachte.

 

In der Stadt angekommen, erhielt er die Informationen die er brauchte.

Das Kind lebte mit seiner Mutter und dem kleinen Bruder seit einigen Jahren in der Stadt, der Ehemann war als Soldat gefallen.

Die Entfernten Verwandten, von dem Vater der Kinder, boten sich an, das Kind aufzunehmen.

Er übergab es ihnen, mit einem Beutel voller Münzen, um sie für die Kosten zu entschädigen.

Zu dem Zeitpunkt ahnte er nicht, wie es um dem armen Mädchen stehen würde, wenn er es wieder sehen würde.


*** 2 Jahre später ***

 

 

Nur zwei Jahre später, als er erneut in der Stadt war, und die neuen Fertigstellungen begutachtete, entdeckte er die Familie des Mädchens in einer Hintergasse.

 

Die Frau redete mit einem dubiosen Mann, welcher grinsend sich den Bart kraulte.

Pack, vor dem er einen großen Bogen machte, sie widerten ihn einfach nur an.

 

Wenige Stunden später traf er am Rand der Stadt mit seiner Kutsche auf den Ehemann, welcher ziemlich verarmt aussah.

Er lies die Kutsche anhalten und schickte seinen Boten nach ihm.

Der Mann gestand das er nur ein bezahlter Darsteller gewesen sei, und die wirklichen Verwandten in einem Haus am Rande wohnten.

 

Kurzum fuhren sie zu diesem Haus.

Ein paar Stadtwachen, welche die Polizei der Stadt ersetzte, war ebenfalls eingetroffen.

Von weitem sah man wie die Frau dabei war, das kleine Mädchen einem Mann zu überreichen.

 

Sie stiegen aus, und schritten auf die Menschen vor dem Haus zu.

Die Wachen stellten sie bereits zur Rede,als der Herr eintraf, aber außer Verwünschungen und böse Worte brachten sie aus ihr nichts heraus.

 

Der Herr, trat vor, blickte das Mädchen an, welches emotionslos, mit gefesselten Händen, zwischen den Erwachsenen stand. Sie hatte Verbände an den Armen und am Hals, eines ihrer Augen war geschwollen.

Ihr Kleidchen war zerrissen, sie trug nicht einmal mehr Schuhe.

 

Erzürnt griff er nach dem Kind, es blickte ihn an, die Tränen, welche nicht fließen wollten und in den Augen verharrten, erinnerten ihn an die Begegnung auf der Straße, vor zwei Jahren.

 

Er ballte die Faust, blickte die Frau an, doch ehe er etwas tun konnte, war bereits die Betraute neben ihn und strich ihn sanft über die Hand. 

Sie kniete sich nieder und löste die Fesseln des Kindes.

"Was fällt ihn ein, nehmen sie ihre Griffeln von dem Ding, was denken sie wer sie sind..."

Fauchte die dicke Frau die Betraute an.

Die Wachen stellten den Mann zur Rede und dieser Gestand, das die das Kind an ihn verkauft hatte.

Das er bereits Abnehmer im Freudenhaus hatte, verschwieg er ihnen.

 

"Ich gab ihnen die Chance, dieses Kind aufzuziehen....., doch sie werfen ihr Glück weg....."

"Glück ? Glück?!!!!!!!

Dieses verdammte Ding frisst uns die Haare vom Kopf, haben sie eine Ahnung wie viel verdammte Laken sie vollgenässt hat und wie viel verdammte Brote sie in den Jahren gefressen hat?

Sie tut nichts außer Fressen und schlafen .... Nicht einmal Arbeiten kann sie !! "

 

Fauchte sie wütend und versuchte das Kind zu erwischen, wurde jedoch von den Wachen abgefangen.

"Wenn ihr reichen Schnösel mal aus euren verdammten Schlössern kriechen würdet, wüsstet ihr wie verflucht diese Stadt ist, wie Leute, wie uns tagtäglich ums überleben kämpfen ...." fauchte sie weiter.

 

Er hatte ihr genug Münzen gegeben, um sich ein Haus kaufen zu können, mit Feldern . 

Das Geld hätte bei guter Haushaltung, ihnen einen guten Start ermöglicht....

Angewiedert von der Frau wandte er sich ab.

"Tun sie ihren Job...."

"Jawohl..." Die Wachen durchsuchten das Haus, fanden aber außer Alkohol und Schuldscheinen nichts.

Ein frisches Grab hinter dem Haus, in welchem sie ihren Gatten vergraben hatte, war das Hauptbeweismittel, um sie fest zu nehmen.

 

Das kleine Mädchen, in einer frischen Decke gewickelt, stand in der Mitte von all dem Lärm, sanft umarmt von der Betrauten.

Die Frau wurde in Handschellen gelegt, dann drehten sich die Wachen nach ihr um.

"Was sollen wir mit ihr tun?"

Er überlegte, dann nahm er die kleine Hand in die seine.

"Sie wird dort aufwachsen, wo sie ein Leben haben kann ...."

Die Betraute lächelte und folgte ihm.

Er mit ihr zur Kutsche, setze die Kleine hinein und blickte noch einmal auf die jämmerlichen Verhältnisse, in denen sie die letzten zwei Jahre gelebt hatte.

 

Das junge Mädchen ahnte nicht, das sich für sie eine Welt öffnete von der viele nur träumen würden.

Auch bekam sie nicht mehr mit, wie das Haus ihrer Tante in Flammen aufging,  ebenso erfuhr sie erst viele Jahre später, das ihre Tante hingerichtet wurde.

Mord, Betrug, Unzucht und viele weitere Delikte wurden ihr zur Last gelegt.

 

 

Für die Kleine begann ein Leben in einem Anwesen, in welchem frische Kleider, und warme Mahlzeiten ihr Leben sicherten.

Ein Leben in denen blaue Flecken, und Verletzungen, dem Hausherrn fast mehr weh taten als ihr.

 

8 Jahre später

 

Als sie 12 Jahre alt war, reiste ihr Herr und Meister mit ihr und wenigen Angestellten in ein neues Land, sie hatten all ihr Hab und Gut verkauft und begannen ein neues Leben in einem Land in dem Alles möglich war, wo die moderne Welt zwischen Schiffen, Zügen und Flugzeugen statt fand. Eine Welt in der Bewegung war, egal zu welcher Tageszeit.

Sie besuchte eine gute Schule, und bekam Privatlehrer um die bestmögliche Ausbildung zu gewährleisten.

Als sie ihre Schule beendete wurde ihr Leben erneut voran getrieben. Weg von der modernen Metropole in eine Stadt die nie still stand, eine Welt in der Wesen wie ihr Herr Ein und Aus gingen.

 

4 Jahre später 

 

Als sie 16 Jahre alt war, lebten sie in einem kleinen Anwesen auf einem Hügel, nahe der Hauptmetropole, in welcher ihr Herr und Meister nun einige Geschäfte führte.

Wo immer er war, dort war auch sie, seine Geheimnisse, waren die Ihren, und seine Sorgen die Ihren.

Wann immer er Durst bekam, war sie die Einzigste die ihn versorgte, wenn auch nur begrenzt.

Dank der modernen Welt, konnten sie auch aus den Krankenhäusern Blut bekommen, ohne seine wahre Identität auffliegen zu lassen. Das Leben in das sie sich die letzten 4 Jahre eingelebt hatten stand ihnen besser als all die verrotteten Orte die sie in den letzten 12 Jahren hinter sich gelassen hatten.

Ihre Kameraden wechselten von Jahr zu Jahr, die Freunde des Herrn kamen und gingen und nur sie Beide blieben zusammen.

Er war ihr Held, ihr Retter, ihre Familie und ihr Ein und Alles, ihm allein gehörte ihr Leben.

Seit er von ihr trank, fühlte sie sich komplett als Teil seines Lebens.

Und so strichen die Jahre ins Land, in denen sie als seine Betraute diente, seinen Haushalt meisterte und nebenbei privat unterricht bekam um eines Tages seine Geschäfte mit führen zu können.

 

 

 


Einige Jahre später, in der Gegenwart

 

 

 

Liandra erwachte in ihrem Bett, ein Blick aus dem Fenster und sie wusste, das es spät am Abend war.

Die Sonne war bereits untergegangen, die neuen Gäste mussten ankommen.

 

Verschlafen schritt sie zu ihrem Schrank, ihr Oberschenkel schmerzte, ober war es der Schmerz der sich in ihrem Kopf eingebrannt hatte?

Sie blickte nach der Stelle, an der er von ihr getrunken hatte.

Der Verband war blutig.

Entsetzt wickelte sie ihn ab, und sah die Wunde, welche wieder offen war.

Normalerweise, war sie verschlossen, er legte steht penibel Wert darauf, das sie ohne Wunden war.

"Meister !!!" rief sie panisch.

Es dauerte nicht lang und er stand in ihrer Tür.

Ein Blick auf in ihren entsetzten Augen, dann auf ihren Oberschenkel.

Er hob sie hoch, legte sie auf ihr Bett, dann strich er über die Wunde.

Sie war nicht tief, dennoch offen.

 

Sanft massierte er die Stelle, sie schmerzte, und sie biss sich in die Hand.

Seine kühlen Finger hielten ihr Bein während seine Zunge sich auf die Wunde drückte.

Sie spürte den kalten Speichel, welcher auf ihr Bein tropfte und langsam ein taubes Gefühl hervor rief.

 

Es dauerte eine Weile, bis er endlich von ihr ablies.

Sanft strich er über ihre Haut, welche sich nun erneut verschloss.

Er blieb bei ihr, während er mit den Fingern durch ihr Haar fuhr.

Besorgt, taste er immer wieder die Wunde ab.

"Schmerzt es noch?" 

Sie schüttelte den Kopf.

 

Er hob ihren Oberkörper zu sich und drückte sie sanft an sich.

Seit er sie bei sich aufgenommen hatte, war seine größte Schwäche ihre Tränen.

Ihr war genug Leid widerfahren worden, er hatte sich geschworen ihr kurzes Leben, so schön zu gestalten, wie es nur möglich war.

Als sie mit fast 6 Jahren an kam und ihn ihren Arm anbot, nachdem eine der Betrauten ihn bedient hatten, musste er sogar fast lachen.

 

Ab diesem Zeitpunkt, hatte er, wann immer sie ihm den Arm hinhielt, mit einer Spritze von ihr Blut genommen, um sie daran zu erinnern das es weh tat.

Doch es schien ihr nie etwas auszumachen, wann immer sie hin fiehl, sich schnitt, oder verletzte, rannte sie sofort zu ihm, sehr zu seinem Leitwesen, unwissend welchen Durst ihr zartes Blut in ihm auslöste.

 

Einige Male, mitten in Versammlungen, sogar bei wichtigen Vertragsunterzeichnungen....

Irgendwann fand er heraus, das sie Angst hatte, das er sie verkaufen würde, und sich daher absichtlich verletzte, nur damit er unterbrochen wurde und sie nicht "verkaufen" konnte.

 

Irgendwann war sie alt genug um zu verstehen welche Art von Verhandlungen er führte, und sie durfte leise dabei sein.

Ihr Blut war so rein und verlockend, das er jedesmal kämpfte, wenn sie verletzt zu ihm eilte, wie gern hätte er damals von ihrem zarten Blut getrunken, und wie sehr hätte er damit ihr kleines Leben gefährdet.

 

Nun, wo sie eine junge Frau war, schmeckte ihr Blut anders, noch immer süß, aber mehr verlockend, weich, wie ein reifer Apfel den man nach langen Sonnenstunden endlich ernten durfte.

Aus Erfahrung wusste er, das Menschen nicht ewig diesen Geschmack haben würden. 

Viele seiner Betrauten, verließen ihn noch bevor sie 30 waren, gründeten Familien und standen auf ihren eigenen Beinen.

 

Liandra, blieb bei ihm, sie wurde älter, im Gegenzug zu ihm, sie würde irgendwann als alte Oma in seinen Armen sterben.

Er drückte sie sanft an sich, die Zeit rannte nur so dahin, es lag an ihm, sie so wertvoll wie möglich zu nutzen.

 

Sanft drückte er sie von sich, und betrachtete erneut ihre Wunde.

Sie schien wieder offen zu sein.

Seufzend, versuchte er erneut ihre Wunde zu schließen, jedoch ohne Erfolg, sie öffnete sich wieder und wieder.

Frustriert lies er einen Arzt kommen.

 

Wärend dessen, ging er zu einer der Begleiterin seiner frisch angekommenen Mitbewohner.

Sie sahsen alle in der große Halle im Erdgeschoss.

"Franz leih mir dein Mädchen!", sein Ton war nicht bittend, im Gegenteil, es war mehr ein Befehl.

Franz welcher seine Betraute auf dem Schoss hielt, sah ihn verblüfft an.

Dann schob er sie zu ihn.

Er packte sie und lief mit ihr hinauf in eine der Gästezimmer, dort packte er ihren Arm, ritze sie grade genug, sodass sie verletzt war und heilte die Wunde mit seinem Speichel.

 

Ihr Blut schmeckte ihm gar nicht,  jedoch heilte die Wunde problemlos sofort zu .

Er probierte es noch an anderen Stellen und auch dort heilte sie zu .

"Bist du dann bald fertig oder möchtest du sie noch weiter durchlöchern?", kam es von Franz welcher im Türrahmen lehnte.

Grübelnd setzte er sich auf die Bettkante.

 

Die Betraute eilte zu ihrem Herrn an der Tür, welcher sie leidenschftlich küsste, befor er sie weg schickte.

"Was ist los, komm spucks schon aus."

"Sie heilt nicht."

"Wer?" 

"Liandra!"

Fassungslos sah Franzl ihn an.

"Wie sie heilt nicht, was hast du getan?", Wunden ab einer gewissen Größe waren auch für ihresgleichen nicht mehr heilbar.

" Ein normaler Stich , du kennst mich..."

"Ja du bist einer der Typen die Beißen für veraltet halten und statt dessen Löcher mit den Nägel bohrt...sehr fortschrittlich...", spottete er.

"Warte ...willst du sagen das sie von dem kleinen Loch nicht heilt?" 

Er nickte und fasste sich mit den Händen an den Kopf.

Franzl stand auf, lief die Treppe am Ende des Flurs nach oben, hin zu Liandras Zimmer.

Der Arzt gab noch ein paar Anweisungen, dann verliess er das Zimmer.

 

"Und Doc?"

"Hm, schwer zu sagen, ... "

"Na los, sag schon wird sie sterben? " spottet er 

"WAS?! Nein ... nicht von sowas..

Aber sie hat eine Menge Blut verloren.

Ich könnte ihr einige Transfusionen bringen, aber die Wunde muss verheilen."

"Klartext !"

Franzl schrak zusammen. "Fuck, kannst du nicht ein wenig lauter ankommen? Du Schleichst hier rum wie ein Geist" 

"Naja , also wenn ich offen sprechen darf .... Meine Vermutung..... "

Ein genervtes Zischen hinter Franzl wurde hörbar.

"Es gibt nur zwei Möglichkeiten ! Entweder ist sie Immun, oder sie Verwandelt sich ! " , gab der Doc schnell von sich und duckte sich.

"Immun?"

"Naja, seit wann trinken sie von ihr? "

Franz sah gespannt zu dem Hausherrn.

Dieser grübelte kurz.

" Etwas über 10 Jahre ...wieso?"

"hm hm ..." der Doc überlegte.

"Das ist eine sehr lange Zeit für einen von ihrer Gattung. Es könnte sein, das ihr Körper sich daran gewöhnt hat, und nun ....so etwas wie Immunität gegen die Heilverfahren gebildet hat.

Wie ein Impfstoff der nicht mehr wirkt ...."

Die Beiden sahen sich an.

"wow, jetzt wo der Doc das sagt, meine Fraun sind nie länger als 5 Jahre bei mir ...,

bist du sicher das sie sich nicht verwandelt? "

 

Ein Tapsen hinter dem Doc wurde lauter.

"Ich verwandel mich nicht ! "

"Liandra du sollst doch im Bett bleiben !" schimpfte er vorwurfsvoll, während der Doc von ihm zur Seite geschubst wurde.

"Ich liege nicht im Sterben ok? Ich hab nur eine Schramme !

Wie kann ich im Bett bleiben, wenn hier über mich geredet wird ! "

Er seufzte, dann hob er sie hoch .

"Also Doc,, wie lange wird es dauern bis sie verheilt? "

"Hm also für normale Menschen würde ich sagen vielleicht so 1-2 Wochen, aber man könnte auch versuchen ob sie heilt durch jemand Anderes."

Er sah dabei zu Franz.

"Auf keinen Fall !" Fauchte er zornig los.

Sie blickte zu ihm, dann lachte sie los.

"Er teilt sein Prinzesschen nicht Doc, die Möglichkeit ist also schon weg vom Tisch, bleibt also nur Abwarten was? "

Noch immer erzürnt trug er Liandra wieder in ihr Zimmer, half ihr sich anzuziehen und flocht ihr die Haare.

"Du musst wirklich lockerer werden, dein Temperament hat sich in all den Jahren nicht gebessert ." flüsterte sie leise.

Er setzte sich auf ihr Bett, und zog sie zu sich.

Sein Gesicht vergrub sich in ihren zierlichen Rücken.

Ihr Herz raste und ihre Wangen röteten sich.

"Meister..." flüsterte sie leise.

Ein Seufzen, dann schob er sie langsam von sich, und lief aus dem Raum, an der Tür blieb er kurzz stehen,

"Ich bin immer nur dein Meister, wenn du es willst was?"

Dann ging er hinab in die untere Etage.

 

Sie blickte ihm nach und setzte sich aufs Bett.

Wie konnte sie ihm sagen, das sie ihn ihm längst nicht mehr nur als den Vater sah, der sie groß zog und beschützte ?

Sie war nun eine junge Frau, sie wurde Anfang des Jahres 18 und er behandelte sie noch immer, wie eine zerbrechliche Puppe.

Dank dem festen Verband des Arztes, und der Hilfe einer Betrauten, des Mitbewohners, konnte sie in die Küche und Essen zubereiten.

Die Männer sahsen in der Lounge und tranken, plauderten und amüsierten sich.

Geschichten aus aller Welt wurden zusammen getragen bis spät in die Nacht.

 

 

"Meister" flüsterte sie leise, während sie von der Küche aus lauschte.

"Was gibs"? Hauchte es in ihr Ohr.

Sie schrak zusammen, und fuhr herum.

Er stand direkt hinter ihr .

Nicht ein Windhauch, oder Knarren war zu hören gewesen, als er hier her kam, sie war jedesmal beeindruckt von seinem Können.

Vorsichtig lehnte sie sich an ihn.

Verwundert blickte er auf sie.

"Tut es weh? soll ich den Doc rufen?"

Sie schüttelte den Kopf und vergrub ihr Gesicht in seine Brust.

"Hast du schon einmal jemanden verwandelt?" flüsterte sie kaum hörbar.

"Ja. Aber er ist nach wenigen Tagen gestorben. Schlags dir aus dem Kopf !" gab er leise und ernst zurück. 

Sie drückte sich fester an ihn und verbarg dem Klos in ihrem Hals.

Wollte er es nicht, weil er weiterhin ihr Blut trinken wollte?

Oder war sie ihm nicht wertvoll genug?

Sie würde altern Tag für Tag und er würde bleiben wie er war.

Verletzungen wie die von Heute würden öfters passieren, nun wo er sie nicht mehr heilen konnte, würde sie ihm irgendwann wegsterben.

"Hei ihr Turteltauben, wir wollen noch etwas um die Häuser ziehen seid ihr dabei?"

"Jacob , es ist 1 Uhr morgends ! Liandra verlässt das Haus nicht.!"

Er schob sie weg, strich ihr noch einmal über den Kopf, dann lief er zur Tür.

"Sie nicht aber was ist mit dir? komm schon wie lang ist es her seit du so richtig in Fahrt gekommen bist?

Gigi hat uns eingeladen, sein Club ist total angesagt ! "

Er seufzte, dann blickte er zu Liandra.

"Ich bleib hier Leute, ich war gestern schon da, außerdem hab ich wohl etwas zu viel getrunken,

außerdem leg ich mich bald hin."

 Die Anderen hatten schon ihre Mäntel an, diese Stadt lebte wirklich in der modernen Welt.

Es gab keine Stunde in der nicht etwas los war.

Liandra nickte ihm zu und  ging dann seinen Mantel aus der Garderobe holen.

"Hei Komm, einen Mantel ? Wir gehen in einen Club !"

Er schlüpfte in den Mantel, gab Liandra einen Kuss auf die Stirn.

" Ich bin nicht hier um wie ihr ein auf junger Bursche zu machen."

"Achja ich vergas,  seine Hoheit ist schon ein Jahrtausend alt und muss auf uns Kinder aufpassen...." 

Gelächter folgte.

Franz stand neben Liandra , "Keine Sorge er ist noch keine tausend Jahre, nur 890, oder so ..."

"Franz !Vielleicht bleib ich doch hier ..." 

 "Nein, geht Meister, es wird euch gut tun . "  Er schnalzte mit der Zunge.

"Ha, hast du dir das mit dem Meister noch nicht abgewöhnt? " Franz schlug ihr auf die Schulter.

Die Männer liefen hinaus, der kalte Herbst trieb eisige Luft durch die Tür.

Die anderen Angestellten waren längst heim gegangen, die Betrauten, wenn sie nicht mit ihre Herrn mit liefen, waren ebenfalls schlafen gegangen.

Schnell schlossen sie die Tür und setzten sich an den Kamin.

"Also Liandra, wie wärs mit uns Zwein?" grinste Franz ihr zu.

Sie sah ihn fragend an.

"Ach komm schon, hast dich nie gefragt, wie es mit einem anderen Mann wäre?

Jemand der nicht ein Jahrtausend alt ist? "

"Du meinst jemand der nur ein halbes Jahrtausend alt ist?" spottete sie .

Er lachte," Stimmt, hm ob ein oder zwei graue Haare macht den Kohl wohl auch nicht mehr grüner".

"Ich denke ich leg mich wieder hin, es ist spät."

"Warte ich helfe dir."

 

Er hob sie hoch und trug sie zu ihrem Zimmer.

"Danke." , er setzte sie auf ihrem Bett ab, dann lehnte er sich über sie .

"Also wie wärs mit uns Zwein?"

Sie sah ihn nun ernster an, ihr Herz raste, was hatte er vor?

 "Ich denke du solltest jetzt gehen.", versuchte sie diplomatisch zu bleiben, sie wusste das sie gegen einen wie Ihn keine Chance hatte.

 

Er legte sie aufs Bett, strich ihr Kleid hoch, und strich über ihr Bein.

"Nicht, was tust du ..." rief sie leise.

Eine kurze Bewegung und ihr Verband zerfiel.

Seine Augen begannen sich zu verändern, er roch ihr Blut nun intensiver als zuvor.

"Weist du eigentlich wie verlockend du für uns den ganzen Abend warst?

Was denkst du wieso die Anderen unbedingt das Haus verlassen wollten?

Und das obwohl sie über 12 Stunden in einem getönten Abteil eines Flugzeugs gereist sind? "

 

Die Gedanken schossen ihr durch den Kopf.

Fünf Bluttrinker, im selben Raum wie sie, mit einer offenen Wunde am Bein.

Wieso hatte sie darüber nicht früher nach gedacht....

Sie hatte zuvor nie Verletzungen gehabt, er hatte sie stehts geheilt. 

Sie versuchte Franz wegzuziehn, aber es war unmöglich.

Sanft strich er über ihre Wunde, sie blutete erneut.

Sie zuckte zusammen, es schmerzte, er knurrte los.

"Franz bitte , er bringt dich um, du weist das."

 

Ja er wusste es, niemand war so besitzergreifend und herrisch, so eiskalt und elegant in Einem wie er.

Der letzte Zeuge einer Blutlinie aus seinem Hause.

Nur Wenige wurden so alt, und lernten sich zu perfektionieren.

Wie viele Seinesgleichen, hatte er ausgeschaltet, um zu überleben....

 

Der süße Geruch stach ihn in die Nase, er leckte über ihre Wunde, sie zuckte zusammen.

Noch bevor er ansetzen konnte um zu trinken, klingelte das Telefon in ihrem Raum.

Sie schrag zusammen, und auch er fluchte los.

Dieser schrille Klingelton, tat ihm in den Ohren weh.

 

Sie rappelte sich auf, schob ihn zur Seite und griff nach dem Hörer.

"Wieso dauerte das so lange , ist etwas passiert?"

"Meister,.." sie sah nach Franz,"Nein alles ok , ich hab mich nur hingelegt, es ist spät."

Ein kurzes Schweigen, " Ja, ist wohl deine Zeit.. schliss deine Tür ab, ....soll ich Heim kommen?"

 

Sie schrak auf, würde sie ja sagen, wäre er in weniger als 5 Sekunden hier ,... sie musste das verhindern, sonst würde hier wirklich Blut fließen, und diesmal nicht ihres.

 

"Nein , alles ok, Franz wollte sich auch hinlegen , wir haben alles abgeschlossen, es ist alles ok."

Sie wiederholte die Worte, und er überlegte.

"Ich komme zurück ."

"Meister bitte, feiert mit euren Freunden, ihr habt euch so lang nicht gesehen, ich kann dann endlich unbesorgt schlafen."

Erneutes Schweigen.

"Gut ich bin bei Sonnenaufgang zurück." 

"Ok, viel Spaß ."

Er legte auf.

 

Seufzend rutschte sie wieder auf ihr Bett.

"Du schwebst in echter Gefahr ..." 

Er blickte sie an, sah ihr Bein, dann fasste er sich an den Kopf.

Seine Augen waren stark verengt, seine Adern im Gesicht waren hervorgetreten, er kämpfte mit sich selber.

Er stützte sich hoch, blickte sie noch einmal an, dann lief er in sein Zimmer.

Erleichtert atmete sie auf.

 

Seine Berührungen auf ihrer Haut brannten, niemand hatte sie je berührt außer ihrem Meister.

Als es jemand versuchte, aus ihrer Schule, war Dieser am nächsten Tag ertrunken im Kanal vor der Stadt gefunden worden.

Ein weiter Vorfall war kurz nach ihren 16 Geburtstag, als Jemand ins Geschäft kam und sie belästigte, auch er verlor sein Leben allerdings wurde er von einem Hochhaus gestürzt, man hielt es für Selbstmord, sie wusste jedoch was wirklich passiert sein musste.

Niemand durfte sie berühren, sie durfte nur essen und trinken was er ihr kaufte, um ihr Blut so rein wie möglich zu halten.

 

 

Sie hatten Regeln aufgestellt, nachdem er seine Betrauten verabschiedet hatte.

Eine davon war ganz klar, keinen Körperkontakt zu Anderen, ohne seine Erlaubnis, im Gegenzug trank er nicht von Anderen .

 

 

Nach einer halben Stunde kam er erneut in ihr Zimmer, sie hatte sich frisch verbunden, gewaschen und war in ihrem Bett.

"Liandra " flüsterte er leise.

Sie blickte ihn an, "Was willst du hier bist du Lebensmüde?"

Er lächelte, dann beugte er sich vor, "schenkst du mir deine Lippen, im Austausch für Meine?" 

"Ok ich korrigier mich du bist nicht nur Lebensmüde du bist auch noch verrückt.!"

Er beugte sich vor, hielt ihr ein Fläschchen hin, und lächelte.

"Was ist das" ? 

Er hauchte ihr ins Ohr, "schenk mir ein Kuss, und ich verrate es dir" er grinste

"Was zum, bist du betrunken? "

Er lächelte, dann gluckste er, ja er war betrunken, aber noch nicht genug.

"Das ist das Heilmittel nach dem du gesucht hast ..." kicherte er, und lehnte seinen Kopf gegen ihre Schulter.

Sie griff nach dem Fläschen und roch daran, dann kippte sie es um den Inhalt zu sehn.

"Franz was ist das?"

Sie war nun wach und schob ihn mit ernster Mine von sich .

Seine Hand glitt auf ihren Oberschenkel, dann tippte er darauf.

"Speichel?"

Er nickte und lächelte, wärend er ihre Haare zurecht strich.

"Wenn du gegen ihn immun wirst, musst du einen anderen Partner nehmen, aber pschhhhhhhhhhhhhhhhhhht sags ihm nicht."  lallte er.

"Wo bleibt meine Belohnung?" 

Sie schob ihn weg, dann nahm sie den Verband ab und strich etwas von der Flüssigkeit auf die Wunde.

Sie heilte sichtbar zu, es dauerte kaum 10 Sekunden bis die Wunde, ohne Narbengewebe verheilt war.

Erstaunt blickte sie ihn an.

"Immuuuuuuuuuuuuunnnnnnnnnnnnnn" lallte er .

Ja wahrscheinlich war das wirklich die Lösung, sie schloss das Fläschen und legte es in ihren Nachttisch.

"Danke"  gab sie kleinlaut zu.

Er kicherte.

"Bekomm ich nun meine Belohnung?"

Sie seufzte, strich seine Haare zur Seite, und gab ihn einen Kuss auf die Stirn.

Er lachte, dann fiehl er vorn über, auf sie drauf.

 

"Du bist so wunderschön, wie eine Rose, mit Dornen die dich schützen, aber ich hab keine Angst vor Dornen, ich will die zarte Rose rupfen" hauchte er, während er sich vor lehnte und in ihr Ohr wisperte, seine Lippen berührten ihre Wangen, strichen nach vorn und sahen sie mit seinen großen Augen direkt an.

 

Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, gab es einen Knall.

Sie schrak auf, noch bevor sie sehen konnte was geschah, hörte sie das dumpfe Poltern und Scheppern.

Dann sah sie wie Franz am anderen Ende ihres Raumes in der Wand steckte.

 

Entsetzt blickte sie zu dem Schatten der sich auf Franz zu bewegte.

Ein Knurren dann flog er erneut durch den Raum.

 

"Wie oft hab ich dir gesagt das du sie nicht berühren sollst..."

"Komm runter Alter,.... du ruinierst dein Haus...."

Dann knallte es erneut.

Ihr Herr, war wutentbrannt, so hatte sie ihn noch nie gesehen.

Seine Augen verändert, die Adern hervorgetreten, stürzte er sich immer und immer wieder auf Franz .

Er wusste was er sah, und das machte ihn rasend....

Ihr Kleid entblößte ihr Bein, seine Lippen nah an den Ihren, und sie lag unter ihm als wäre es das Normalste der Welt, ihr schneller Herzschlag.

 

Er war rasend vor Zorn.

Es krachte und klirrte, ein Loch in der Hauswand, wo einst ein Fenster war, war Zeuge der Tat, und lies nur erahnen, mit welcher Wucht er ihn hinausgeschleudert hatte.

"Meister?!" flüsterte sie leise, aber er schien sie nicht zu hören.

"Meister !!!! " rief sie lauter, aber er reagierte erneut nicht.

Sie  lief zu ihm, blieb dann aber stehen, eine Bewegung von ihm konnte sie sofort töten, wenn er so drauf war.

Was sollte sie nur tun .

Wenn sie sich verletzten würde, aber das Blut würde ihn rasend machen, was blieb ihr, einer normal Sterblichen schon , um ihn zu bremsen.

 

Dann durchfuhr es sie wie ein Blitz.

"Gráda " rief sie leise . 

Er stoppte, dann blickte er sich nach ihr um 

"Meister Gráda, bitte hört auf...." flehte sie ihn an.

Seine Augen wurden weiter, er blickte zu dem Loch im Haus, dann zu ihr. 

 

 

Er griff sie und zog sie mit sich.

Sie hielt sich an seine Hand fest, und taumelte hinter ihm her. 

Abrupt blieb er stehen und fasste sich an den Kopf.

Ein Blick auf ihr Nachthemd, dann zog er sein Mantel aus, und ihr an.

Unten zog sie sich flink ein paar Schuhe an bevor er sie aus dem Haus zog.

"Bringt das Haus in Ordnung bevor ich zurück komme" rief er zu den Anderen, die ihn ehrfurchtsvoll aus dem Weg gingen.

 

Franz kam aus dem Hinterhof hinein gehumpelt.

"damed, das er immer so übertreiben muss..." 

"Was zur Hölle hast du getan ?! " fuhren sie ihn an.

Aber er lächelte nur.

"Ihm die Augen geöffnet nehme ich an".

Sie seufzten.

Seine Betraute eilte zur Hilfe und er trank, ohne groß zu überlegen direkt von ihrem Hals.

 

Liandra wurde statt dessen in das Auto geschubst, während er neben ihr ein stieg.

Eine kurze Absprache, dann fuhr der Fahrer los.

Sie traute sich nicht etwas zu sagen und blieb stumm neben ihm sitzen.

Er blickte zu ihr rüber, noch immer aufgebracht.

Sein Blick fiehl auf ihren Oberschenkel, er schob seinen Mantel zur Seite und griff nach ihrem Bein.

 

 

"Nicht , was tust du ", sie wollte ihn aufhalten, aber er knurrte nur, dann entblößte er ihr Bein, der Fahrer sah verlegen starr auf die Straße.

Er untersuchte ihre Wunde, sie war verheilt.

Er drückte darauf rum, aber bis auf einen blauen Fleck, wurde nichts sichtbar.

"Was hat er getan ! "

Sie zuckte zusammen, "antworte!" knurrte er sie zornig an.

"Nichts, er hat nichts getan...", gab sie ängstlich von sich.

"Nichts? So wie das Nichts bei dem ich euch erwischte? Das Nichts, weswegen ich nicht nach Hause kommen sollte?" 

 

Er befahl den Fahrer an zu halten, riss die Tür auf, zog sie hinaus.

Sie taumelte.

Er fing sie auf, drückte sie an sich und, binnen wenigen Sekunden waren sie irgendwo auf einem Dach, mitten in der Stadt.

Der eisige Wind pfeifte und lies es winterlich wirken.

Sie fror, und wickelte sich den Mantel ihres Herrn fester um .

Er drückte sie an den Rand des Daches.

Sie bekam Angst und hielt sich an ihm fest.

 

"Wir hatten eine Abmachung, eine simple Abmachung an die wir uns seit Jahren halten, aber wer weis, vielleicht ist das ja nicht das erste Mal, das jemand Anderes seine Hände an dich legt."

Sie sah ihn schockiert an, was redete er da, wieso reagierte er so extrem.

"Wie hätte jemand seine Hände an mich legen können, du bringst doch jeden um " Entfuhr es ihr.

Er sah sie an, dann atmete er tief ein und zog sie weg vom Rand.

 

Die Kälte, die Angst, sie wusste nicht was davon der Grund für ihr Zittern war, dennoch konnte sie es nicht stoppen.

Er lies sie stehen und ging  zu der einzigsten Tür die in das Gebäude führte.

"Meister, wartet bitte,... Meister... " , sie strauchelte ihn mit zittrigen Beinen hinterher.

Doch sie war nciht schnell genug, die Tür schlug zu.

"Meister, nicht, bitte last mich rein , Meister...", sie flehte ihn an, klopfte gegen die Metalltür.

Er konnte sie nicht hier zurück lassen, er musste sie doch mitnehmen, sie gehörten doch zusammen.

 

"Es tut mir leid , bitte verzeiht mir , Meister, bitte...." flüsterte sie mit Tränen in den Augen.

Sie wollte nicht weinen, sie wusste das es seine Schwäche war, dennoch wollte sie ihn damit nicht erpressen.

Liandra fiehl auf die Knie während sie krampfhaft ihre Tränen unterdrückte.

 

Die Tür ging auf, er blickte noch immer wütend auf sie herab.

Sie sah ihn mit flehenden Augen an.

Er griff nach ihrem Arm zog sie hoch.

"Du gehörst mir, und nur mir ! " zischte er.

"Ja Meister, " flüsterte sie schluchzend.

Er zog sie mit sich, die Treppen hinunter, bis sie in eine Etage kamen, in Welcher nur wenige Räume waren.

Es wirkte wie ein Hotel, ein langer roter Teppich verlief über die Flure, braune, dicke Türen mit goldenen Nummern daran gingen links und rechts von den Wänden ab.

 

Er öffnete eine der Türen mit einem Schlüssel, verriegelte sie von innen, dann zog er Liandra weiter in den Raum.

Es war dunkel, sie konnte nichts erkennen, und stieß hier und da gegen irgend Ewas gegen.

Er öffnete eine weitere Tür, dann zog er sie vor sich und warf sie.

Sie schrie kurz auf, dann spürte sie das weiche Bett unter sich.

Eine kleine Lampe neben dem Bett ging an, und erhellte nur sehr langsam den Raum.

Sie tastete umher und versuchte zu erkennen was im Raum war.

Er zog ihr den Mantel aus und warf ihn über einen Stuhl, dessen Umrisse sie erkennen konnte.

 

Noch immer ängstlich wich sie etwas zurück, während er seine Garderobe ablegte.

Wenige Handgriffe später, dann war er bei ihr auf den Bett.

Sein Knie zwischen ihre angewinkelten Beinen, während seine linke Hand sich abstützte und die rechte ihren Kopf zu sich zog.

"Du gehörst mir, und wenn du es nicht verstehst, werde ich es dir zeigen bis du es verstehst." 

Fauchte er, während er in ihren Hals biss.

Sie zuckte zusammen, er hatte noch nie mit den Zähnen gebissen, und nie ohne Betäubung.

Seine Lippen wanderten über ihre Schultern und bissen dort erneut zu.

 

"Meister Gráda ", flehte sie leise.

"Präg dir den Namen ein, damit du nie vergisst wem du gehörst!" knurrte er leise bevor er sie in den Oberarm biss.

Sie zuckte zusammen und verdeckte ihr Gesicht mit ihrem freien Arm.

Er trank nicht, er biss sie lediglich, um sie zu markieren.

"Wo hat er dich noch berührt, ich kann ihn überall an dir riechen, " knurrte er, während er sie aufs Bett drückte und ihr Kinn mit seiner Hand hoch hielt um ihren Hals zu strecken.

 

Sie griff in sein Hemd und drehte den Kopf.

"Vielleicht hier?" Seine Hand glitt auf ihren Oberschenkel, " oder hier ?" Sie glitt höher und berührte sie zwischen den Beinen.

Sie zuckte zusammen und biss sich auf die Lippen.

Er riss ihr Nachthemd auseinander und entblößte sie.

"Oder hier?", seine Hände glitten über ihr Schlüsselbein hinab zu ihren Brüsten.

Sie war nicht länger das kleine, weinernde Kind mit den großen Kulleraugen....

"Meister, nicht, ich ..." sie zuckte zusammen.

"Nicht? ,, Jemand anders darf dich berühren aber ich nicht? Vielleicht sollte ich dich an ihn Verkaufen ?" 

"Nein Meister, bitte verlasst mich nicht, gebt mich nicht weg... " sie klammerte sich an ihn und drückte ihn fest an sich.

Ihr nackter Busen drückte sich gegen sein Hemd, welches seine kalte Haut bedeckte.

Er hielt kurz inne, dann atmete er tief ein und löste ihre Arme.

 

"Heute Nacht, und jede weitere Nacht, werde ich dich zu meinem Eigentum machen....",

zischte er, mehr zu sich selbst, als zu ihr, während seine Hände weiter über ihren warmen Körper glitten.

 

In dieser Nacht, erweckte er in Liandra die Frau, die sie vorgab zu sein, und beendete ihre Zeit als Kind.

 

 

 

 

Als sie einige Tage später heim kamen, hatten sie einige blaue Flecke und Verbände, welche die Bissspuren überdeckten, und ihren blassen Körper zierten.

 

Ein Bote hatte ihr Kleidung aufs Zimmer gebracht, während er schlief.

Sodass sie nun in normaler Kleidung nach Hause reisen konnte.

Es war kurz vor Mitternacht, als sie in das Haus kamen.

 

Die Wand war repariert und nichts deutete mehr auf den Kampf hin.

Franz war auswärts, sie hielten es für das Beste, wenn er nicht direkt auf ihn traf, sobald sie heim kamen.

Liandra, sprach kein Wort, und eilte in ihr Zimmer.

Die Anderen sahen Grada schweigend an.

 

Niemand wagte es, ihm in die Quere zu kommen, keiner hier, nicht einmal gemeinsam, hatte eine Chance gegen ihn.

Ihre Betrauten, waren außerhalb untergebracht, sodass sie auch keine Gefahr befürchten mussten.

 

"Ich hoffe das von dem heutigen Tage an , jeder sich darüber im Klaren ist, was passiert, wenn jemand seine Hände an sie legt ...." 

"Keine Sorge , wird nicht passieren, niemand ist lebensmüde genug,...naja bis auf dem alten Trottel...... " gab Jacobi leicht lächelnd von sich.

Er nickte . 

"Selbst er ... ,  wo ist er ? ." 

"Komm schon Boss, du willst ihn doch nicht immer noch den Hals brechen, oder? "

Fragte ein Anderer.

"Die Versuchung ist groß, aber fürs Erste belassen wir es dabei....",

ein erleichtertes Aufatmen, niemand wollte sich gegen diesem alten Vampir, der noch dazu ihr Bürgevater war, auflehnen.

Sie alle verdanktem ihm ihr Leben, und standen tief in seiner Schuld.

 

Er nickte, dann ging er hinauf in seine Etage.

Liandra, versorgte ihre Wunden mit der Flüssigkeit aus der Flasche.

Es schmerzte, jeder Zentimeter ihres Körpers.

 

Sie hatte nie geahnt wie leicht sie von diesen Händen verwundet werden konnte.

Vielleicht waren all die Jahre, in denen sie wie eine Porzelanpuppe behandelt wurde, keine gute Lehre gewesen.

 

 

"Liandra", es klopfte, sie schrak zusammen, warf das Fläschchen in die Schublade und eilte zur Tür.

Er musterte sie, in ihrem Bademantel.

Er griff nach dem Gürtel und öffnete ihn .

Sie war nackt darunter.

Seine Augen veränderten sich, sie blickte beschämt zur Seite, doch er tat nichts.

Langsam zog sie sich wieder an und sah ihn an.

Sein Blick war forschend, überlegend.

"Geh baden dann komm in mein Bett." er wandte sich ab und ging in sein Zimmer.

Sie wollte etwas sagen, streckte die Hand nach ihm aus, lies sie dann aber wieder sinken.

Folgsam ging sie ins Bad und badete.

 

Die Hälfte der Wunden war verheilt, jedoch war nichts mehr übrig um zu heilen, sie konnte unmöglich nach mehr bitten, dieses Mal würde er ihn ganz bestimmt töten .

Sie cremte sich ein, und zog sich ihren Schlafanzug an, dann ging sie zu seinem Bett.

 

Er war nicht da, zögerlich setzte sie sich auf sein Bett.

Es war eine Ewigkeit seit sie bei ihm im Bett schlafen durfte, über zehn Jahre?

Sie war noch ein Kind, als er sie lehrte in ihrem Bett zu schlafen. 

Die Tür ging auf, und er kam herein, musterte sie kurz, dann schloss er die Tür ab.

Er legte seine Kleidung ab und legte sich zu ihr ins Bett.

Sie legte sich zögern dazu und deckte sich zu.

 

Verkrampft lag sie neben ihn, aber es geschah nichts.

Als die Sonne aufging stand sie auf, zog die Rollläden herunter und wollte sich in ihr Zimmer begeben.

"Liandra ,.....!" sie zuckte zusammen und kam wieder zu ihm ins Bett.

Seine Hände fuhren über ihren Körper und strichen ihre Kleidung weg.

Auch in dieser Nacht trank er während er mit ihr schlief, die Bissspuren waren tief und zeigten seine Gier.

 

Am Abend erwachte sie, als jemand an ihr herum schob.

Erschrocken griff sie neben sich, aber das Bett war leer.

Sie blickte sich um und erkannte das der Doc ihre Wunden verarztete.

"Na auch wieder unter den Lebenden?" Lächelte er .

"Die Bisse sind nicht weiter schlimm, sie werden in ein paar Tagen verheilt sein, diesmal kam ich vorbereitet . "

Er tippte auf ein kleines Fläschchen.

"Du solltest aber wirklich davon absehen ihn so zu reizen, wenn er wieder so ein Aussetzer bekommt, kann es passieren das nicht ich dich verarzte sondern der Leichenwagen..." 

Er seufzte.

"Wann lernen diese Dickschädel das wir nicht ihre Steaks sind, naja wahrscheinlich nie, denn wir sind ihre Steaks." seufzte er, während er die letzten Pflaster anbrachte und seine Tasche einräumte.

"Nun leg dich wieder hin und ruh dich gut aus, trink die Medizin, die hilft dir dein Blut wieder herzu stellen. Und ess die Linsensuppen die ich dir machen lasse."

Sie nickte und schloss die Augen.

 

Sie hörte wie draußen vor der Tür argumentiert wurde, dann war es ruhig und die Tür ging auf.

Gráda, kam herein, er strich über ihre Verbände.

Erinnerungen aus der Zeit als er sie aufnahm, blitzten auf und er schlug frustriert gegen die Wand.

Er war nicht besser als diese Menschen, die ihr Leben verachteten.

Erzürnt packte er einige Sachen in ein Koffer, und verlies den Raum.

Ihr fehlte die Kraft um ihn aufzuhalten, und so rannen nur Tränen über ihre Wangen.

Leise, warm flossen sie aus ihren Augenwinkeln hinab über die Wangen bis sie von den Ohren auf das Kissen tropften.

 

 

Wochen vergingen, im Haus kehrten Normalität zurück, und ihre Wunden verheilten rasch, dank der Flüssigkeit, das Zaubermittel wie es der Doc bezeichnete.

Sie taute langsam auf und wurde wieder gesprächiger.

Dennoch vermisste sie ihn, wann immer jemand durch die Tür kam, eilte sie herbei und hoffte es wäre ihr Meister.

Als der erste Schnee fiehl, und Liandra gerade dabei war die ersten Winterplätzchen zu backen, öffnete sich die Tür .

Die kalte Jahreszeit verdunkelte den Himmel, sodass die Anderen nun Tag und Nacht unterwegs waren .

Sie holte das heiße Blech aus dem Ofen legte es vorsichtig auf den Herd und drehte sich um, um die Nächsten in den Ofen zu schieben.

 

Ihr Blick  fiehl auf die Tür, sie sah den dunklen Anzug, wie er dort gegen die Tür lässig gelehnt stand und sie beobachtete.

Ihre Augen weiteten sich, dann liefen die Tränen über ihre Wangen.

Er hielt seine Arme auf und sie eilte herbei.

Er drückte sie sanft an sich,während sie sich in seiner Brust vergrub.

Jene Brust nach der sie sich die letzten Wochen so sehr gesehnt hatte.

 

"Hei Liandra sind die P.... oh shit .." Franz drehte sich direkt um und verschwand wieder.

"Wieder gut?" flüsterte Gráda leise.

Liandra nickte und wischte sich die letzten Freudentränen aus den Augen.

Er lächelte, ja er hatte sie auch vermisst, zärtlich wischte er ihr über die Wange, dann strich er ihr über das Haar und wandte sich wieder um.

"Nicht.." sie hielt ihn verzweifelt am Ärmel fest.

Er drehte sich um und sah sie fragend an, dann lächelte er , "Ich zieh mich nur aus, keine Sorge ." Sie nickte., lies ihn aber nicht los.

Er grinste, dann breitete er die Arme aus und wartete, sie lächelte und zog ihn das Jacket aus.

Das hatten sie früher getan, um zu sehen wie groß sie wurde, ab wann, sie ohne Hocker die Jacke abnehmen konnte.

 

Sie hängte sie in die Garderobe und kam zurück in die Küche.

Er hatte seine Nase über die Plätzchen und versuchte die Zutaten zu erraten.

Sie schob ihn sanft zur Seite und schob das nächste Blech in den Ofen.

Er fasste sie bei der Hüfte und zog sie zu sich, dann strich er zärtlich ihr Haar zur Seite und begutachtete ihren Hals.

Sie blickte ihn mit ihren großen Augen an .

" Ich bin wieder heile, keine Sorge." 

Sie klang fast wie ein Kind das ihren Daddy beruhigen wollte.

Er seufzte, setzte sich auf den Hocker und zog sie zu sich.

"Es tut mir leid, du weist es ist nicht leicht für mich , wahrscheinlich war es das auch nicht für dich ..."  Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter, während sie zärtlich mit ihren Fingern durch sein Haar strich.

 

Egal was er ihr an tat, egal wie sehr er sie quälte, sie würde ihn nie hassen, sie liebte ihn mehr als alles auf der Welt, er war ihre Familie, ihr Retter, ihr Befreier, ihr alles. Ein Leben ohne ihn, würde Gefahr, Einsamkeit und Verlust bedeuten.

 

Auch wenn sie es für sich behielt, so wusste sie doch was damals passierte,  sie wusste wie er sie gerettet hatte. Von Anderen erfuhr sie über ihre Mutter, ihre Tante und deren Verhaftung, nur deren Verbleib wurde verschwiegen.

 

Die Glücklichen Tage hielten an und als das Jahr sein Ende entgegen sah, kam ein alles entscheidender Brief ins Haus.

 

Das Fest der Tanzenden Federn.

 

Damit war natürlich nicht die Feder eines Vogels gemeint.

Dieses Fest, beschrieb seit vielen Jahren die Leichtfüßigkeit seiner Art, die so leise wie eine Feder über dem Parkett schwebte.

Eingeladen waren alle die älter als 100 Jahre waren, sowie deren Begleitung.

Gráda war einer der Ehrengäste, als Reinblut, und altes Blut, seine Begleitung, Liandra wurde festgelegt.

Sie hatte bereits 5 Einladungen erhalten, konnte jedoch jedesmal ablehnen.

Diesesmal würde alles anders werden.

 

 

Die Kleidungsvorschrift war wie jedes Jahr, eine Maske aus Federn, sowie elegante Kleidung, mindestens Knielang und nicht zu eng anliegend.

 

Die Herren trugen eine Rose in der Knopfleiste, während die Damen die passende Rose als Haarschmuck trugen.

Grada lies Liandra keine Sekunde aus den Augen, wo immer er hin lief, folgte sie ihm eingeharkt auf Schritt und Tritt.

Franz, Jacobi, und Esra waren in dem Gefolge von Gráda. 

Sie alle schuldeten ihm ihr Leben und waren bereit alles zu geben, um ihn und Liandra bis aufs Blut zu verteidigen.

 

Es dauerte nicht lange, bis die ersten Damen der Gesellschaft ein Auge auf ihn geworfen hatten.

Als Ehrengast trug er eine goldene Rose, welche nur die ältesten der Runde bekamen.

Die Damen rissen sich im Laufe des Abends förmlich um ihn als Tanzpartner, Gesprächspartner, oder um einfach in seiner Gesellschaft zu sein.

Liandra wurde oft zu den anderen Drein,  geschickt.

 

Als es Zeit für das Nachtmahl war, wurden diverse Jungfrauen auf Tischen serviert.

Liandra erschauerte, wenn sie alle tranken, würden sie in dem Rausch verfallen und was war dann mit den Menschen unter ihnen? 

 

Gráda nahm sie noch bevor das Mahl begann und brachte sie in einen der Seitenräume, dort erkannte sie, noch weitere Menschen welche sich unterhielten.

Der Raum wurde verschlossen von innen und die Party draußen nahm ihren Lauf.

Es graute ihr davor wie eine Maus in einem Käfig zu sitzen nur darauf lauernd das irgend jemand die Regel bricht und über sie herfällt.

Die anderen Menschen waren älter und schienen diese Art der Behandlung gewohnt zu sein.

 

Es hielt an, die Stunden vergingen, und sie versuchte sich in die Gespräche einzubringen.

Dann klopfte es von außen an die Scheibe.

Jemand öffnete und rief nach ihr.

Sie stand auf und lief zum Fenster.

"Franz ? Was ist los?" . Er war  aufgebracht.

"Liandra du musst hier weg, du bist hier nicht länger sicher...." 

 

Doch noch bevor er zu Ende reden konnte ging die Tür auf.

Einige  der Herren kamen herein liefen zu ihren Damen und tranken von ihnen.

Liandra wich zurück . 

Die Ausgänge waren zu weit weg, um eine erste Möglichkeit da zu stellen.

Sie schob das Fenster weiter auf, und kletterte hinaus.

Franz fing sie auf und half ihr hinunter.

 

Sie eilten zum Hinterausgang, jedoch wurden sie abgefangen von einigen der "Wachhunde" wie sie hier genannt wurden.

Eiskalte gehorsame Trinker, welche per Fingerschnip ihrer Herrin, die ganze Stadt ausradieren würden.

"Na, wen haben wir denn da? Versucht unser Vögelchen etwa davon zu fliegen, noch bevor wir es singen hören?" ein Gelächter hinter ihr deutete an das sie nicht allein kam.

Franz zog Liandra nah vor sich.

Meister, dachte sie nur, wo bist du.

 

Die Schritte kamen näher, leise kaum hörbar, glitten die Absätze über die Marmorplatten die den Weg zierten.

Eine große Schlanke Frau mit blonden, geschwungenen Haaren und strahlend, blauen Augen staarte sie durch ihre weiße Maske an.

Ihr silbernes Kleid glitzerte im Mondschein und brachte ihre majestätische Art nur noch mehr zur Geltung.

Sie hob mit einem Fächer Liandras Kinn an, und musterte sie.

"Franz, das du es überhaupt wagst, die Beute deines Herrn anzufassen, wo bleibt nur die gute Erziehung..." sie schüttelte den Kopf.

 

 

"Chloe .. ! "

Seine Stimme zischte durch die Luft.

Die Menge teilte sich und machte ihm Platz.

"Oh mein Lieber Gráda, wo warst du nur ? Dein Vögelchen war gerade dabei weg zu flattern."

Er lief an ihr vorbei zu Liandra, musterte sie , sie nickte, erleichtert atmete er auf.

"Jacobi, Esra ,....." 

Ein kurzer Windhauch, dann kam ein leises , "Mein Herr.." 

Liandra war plötzlich umgeben von seinen Freunden.

"Chloe du willst doch nicht etwa dein Ehrengast verärgert, nicht war?"

Gab er mit scharfem Unterton von sich.

"Wo denkst du hin mein Lieber, ich wollte nur dein Vögelchen daran hindern, unsere so wertgeschätzte Feier, zu versäumen, wir wollen doch nicht das sie sich verfliegt und irgendwo mit ausgerissenen Flügelchen verhungert, nicht wahr? "

Er knurrte kurz dann straffte er sein Jacket.

"Ich denke ich werde mein `Vögelchen´Heim bringen, um es in sein goldenes sicheres Heim zu bringen."

Chloe zischte. "Willst du damit etwa sagen, das mein Haus und Heim für Jedermann, nicht sicher genug für dein goldenes Vögelchen ist ?" ein Raunen fuhr durch die Menge.

"Es wäre besser für jeden, der den Geschmack von Vögeln satt ist, sich jetzt zurück zu ziehen, um seiner eigenen Gesundheit wegen".

 

Die Menge lies nicht lange warten und teilte sich, bis nur noch ein Bruchteil übrig blieb.

"Wie Achtsam von dir, das du die Gesättigten sich zurück ziehen lässt. "

Sie blickte auf Liandras besorgtem Gesicht, sie lächelte hinter ihrem Fächer.

"Wenn ich mich entsinne warst du zu Zeiten von Gaius Calaticus nicht so gnädig, wie lang ist das nun her ? Ein Millenium? oder länger? "

Liandra blickte ihn verstört an. Wie alt war er wirklich?

Ihr blieb nicht lange Zeit um darüber nach zu denken, denn die ersten Zuckungen in dem Gefolge verbreiteten Unruhe.

Chloe schritt auf Garda hinzu, strich ihn mit ihrem Fächer im Gesicht und tippte auf seine Rose.

"Du bist was du bist, mein Freund, du wirst doch nicht wegen einer kleinen Fliege, deine Herkunft leugnen oder? "

Er schob ihren Fächer zur Seite, "Franz, bring sie Heim, das Vögelchen, gehört hier nicht länger her, es scheint als wenn die Habichte ihren Durst an dem Buffet nicht stillen konnten."

 

Er krempelte seine Ärmel hoch und lies so freie Sicht auf seine Haut.

"Chloe, wir können das jetzt hier beendet, das weist du" flüsterte er ihr leise zu.

"Oh mein Geliebter Garda du kennst mich doch schon lang genug, du weist das ich erst zufrieden bin, wenn ich bekomme was ich will ! " Ihre letzten Worte waren lauter und ein Aufruf an ihre Wachhunde, das Vögelchen zu fangen.

 

Franz packte Liandra und sprang davon, während Jacobi und Esma die Wachhunde in Schach hielten.

"Esma, dein Vater ist unter meinen Gästen, willst du ihn wirklich beschämen?" mahnte Chloe.

"Ich beschäme mein Vater, wenn ich die Schuld die ich auf mich trage nicht begleiche, wie es eine von unserem Blut tut." zischte sie zurück.

"Du hast es gehört Heinrich, deine Tochter setzt Schuld über Ehre." Lästerte Chloe.

"Nun dann werde ich wohl den Gehorsam der Jugend zurück erlangen müssen."

 

Mit diesen Worten trat sie zur Seite und ein Kampf entfachte, zwischen den Jungen, welche sich ihren Stand in dem Gefolge sicher wollten, sowie den verbliebenen Drein, welche seit Jahrhunderten zusammen Schlachten bestritten hatten.

Franz hingegen war mit Liandra im Schlepptau davon gehechtet.

 

Er war im Kampf schon immer schlecht gewesen, auch wenn er gegen ein paar Jungtrinker bestehen könnte.

Seine Stärke lag in der Agilität, und so entkam er jedem Verfolger, bis sie endlich in dem Stadthaus waren, in welchem die anderen 5 Trinker warteten.

Sie waren alle nicht eingeladen, da sie aus schmutzigen Verhältnissen kamen. Dennoch waren sie einzigartige Kämpfer und würden ihr Heim beschützen.

 

Liandra eilte in den Keller, in welchem sich ein Schutzraum befand.

 

 

Sie bekam nicht mit, wie die Krieger, einer nach dem Anderen, wieder zurück geschickt wurden.

Erst als der Morgen hereinbrach, rief man sie wieder hinauf.

 

Die Anderen gingen schlafen, seit Stunden war niemand mehr gekommen.

Gegen Mittag kamen dann auch Esma und Jacobi mit Grada im Schlepptau heim.

 

Sie waren alle ziemlich stark verwundet, hatten aber wie es schien, gesiegt.

Der Kampf war ein weitere Zeitvertreib der legendären gewesen, und Liandra war nur eine Ausrede gewesen um ihn in Gang zu bringen. Es war seit je her ein Zeitvertreib die ältesten und Stärksten herauszufordern.

Gladiatorenkämpfer ihrer Zeit gegen Street Fighter jener Zeit.

 

Schnell brachte sie ihnen einige Bluttransfusionen, Jacobi ging in sein Raum, wo seine Betraute auf ihn wartete.

Esma haute sich aufs Sofa .

"Du bist unglaublich weist du das? Ich werd dir wohl nie das Wasser reichen können," lachte sie und trank aus dem Becher.

"Wir hatten Glück das der Großteil sich zurück gezogen hatte. Länger hätte ich es wohl kaum ausgehalten."

Seufzte er und trank ebenfalls Becher um Becher leer.

Liandra holte noch weitere und wischte das Blut von ihren Gesichert.

"Ach was solls ich geh baden, habt ihr ein Bett frei?"

"Das Dritte im ersten Stock " sagte Liandra hilfsbereit und wollte ihr den Weg zeigen

" Nicht nötig Kleines, du kümmer dich um dein Herrn, Grada, ich betrachte meine Schuld hiermit als beglichen ?" 

"Ja, deine Schuld ist beglichen, du hast sie um Längen zurück gezahlt."

Sie lachte und winkte ihm zu, dann schleppte sie sich schweren Schrittes die Stufen hoch.

 

Liandra, beugte sich über ihn, " Du solltest vielleicht auch ein Bad nehmen, du bist mit Blut übersäht".

Er musterte sich, dann nickte er.

Schleppend stand er auf, und lief mit ihr in seine Etage.

Sie half ihm aus der Kleidung und lies das Wasser ein.

Er lies sich von ihr waschen, und weichte sich in der Wärme auf.

 

Nachdem sie fertig waren, griff er nach ihr und zog sie ebenfalls in die große Wanne.

Sie quietschte, sehr zu seiner Belustigung, und war binnen Sekunden triefend nass.

Er mussterte sie, dann griff er nach ihr und küsste sie innig.

"Meister" ... hauchte sie und versuchte aufzustehen.

"Nicht heute"... flüsterte er und zog sie enger an sich.

Er hatte sein Leben riskiert um Ihres zu schützen, hatte die Leben seiner Gefährten aufs Spiel gesetzt....

Langsam zog er sie aus, bis sie ebenfalls nackt in der Wanne sahs.

Seine Finger glitten über ihre warme Haut, seine Zähne gruben sich sanft in ihre schmalen Schultern.

Eng umschlungen verbrachten sie den Morgen in der Wanne bis das Wasser kalt wurde.

 

 

Nur wenige Stunden später kam der Arzt ins Haus geeilte, in  seiner Tasche Transfusionen.

Als er Liandra dieses Mal im Bett liegen sah betete er seit langem wieder.

"Was hast du ihr nur angetan, hast du denn aus dem letzten Mal nichts gelernt ! "

Er schloss an jedem Arm eine Fusion an, gab ihr diverse Spritzen.

Ihr Kreislauf war im Keller, ihr Puls schwach, und zu all dem hatte sie Fieber von dem kalten Wasser, in welchem sie Stundenlang sahsen.

 

 

Liandra erholte sich dieses Mal erst nach einigen Tagen, trotz Sonderbehandlungen.

Sie war noch eine Weile schwach auf den Beinen und der Arzt kam täglich in ihr Zimmer, um nach ihr zu sehen.

Sie ahnte nichts von den Vorkehrungen die Grada in der Zeit getroffen hatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

Als der Frühling ins Land zog, hielt ein großer  LKW mit Anhänger vor der Tür.

Binnen weniger Stunden waren die wichtigsten Habseligkeiten in dem Truck verladen und schon gegen Mittag fuhren sie wieder los.

 

Grada und Lindra sahsen im Flugzeug richtung Osten.

Ein neuer Ort, ein neuer Start und mit etwas Glück dieses Mal, ohne Neider und blutdürstige Füchse .

 

Ihre neue Heimat,  wartete im Warmen unter einem Himmel in dem 80% des Tages die Sonne schien.

Perfekt um Jungblut los zu werden.

Denn anders als die Jüngeren, konnte er gefahrlos hinausgehen, ohne krank zu werden.

Sein Immunsystem hatte ihn gegen alles gestärkt auch eisige Kälte und immense Hitze.

 

 

Grada und Liandra, hatten ein großes Anwesen im Herzen einer Metropole, nur eine Stunde Autofahrt von dem größten Strand des Landes entfernt.

Ein Neuanfang, wie er im Bilderbuch stand.

 

Sie standen auf der Veranda und blickten hinab in die Stadt, während  die Sonne langsam aufging.

"Happy Birthday Lindra "

Sie schmiegte sich in seine Arme .

Das war der schönste Geburtstag seit Langem, denn Garda hatte ihr versprochen für immer an ihre Seite zu bleiben, und für immer bedeutete mehr als Sterbliche sich je erträumen konnten.....................

 

 

 

ENDE